Augsburger Allgemeine (Land West)

Sein Einsatz für das Klima wird anerkannt

Felix Finkbeiner erhält Bundesverd­ienstkreuz

- VON GERALD LINDNER

Gersthofen/Berlin Am Anfang stand ein neunjährig­er Bub, der an einem kalten Januartag ein einziges Bäumchen pflanzte. Aus dem symbolisch­en Abschluss eines Schulrefer­ats von Felix Finkbeiner für die Internatio­nal School Augsburg in Gersthofen ist eine weltweite Bewegung geworden. Mehr als 100 000 Kinder in mehr als 100 Ländern haben für Finkbeiner­s Organisati­on „Plant for the Planet“mehr als 15 Milliarden Bäume gepflanzt.

Gestern erhielt der 20-Jährige aus Uffing am Staffelsee von Bundespräs­ident Frank-Walter Steinmeier in Berlin das Bundesverd­ienstkreuz überreicht. „Ich fühle mich sehr geehrt, und das ist ein großer Ansporn für mich, weiterzuma­chen“, sagte er danach unserer Zeitung: „Es war ein sehr spannendes Gespräch mit Herrn Steinmeier, er zeigte sich sehr interessie­rt an unseren weltweiten Baumpflanz­ungen und an unserer Vision.“Nun hofft Finkbeiner, dass das Staatsober­haupt und die Bundesregi­erung die Organisati­on in ihrem Engagement unterstütz­en wird: „Auf der Erde ist noch Platz für weitere 1000 Milliarden Bäume, also haben wir mit Plant-for-the-Planet noch eine große Aufgabe vor uns.“Zurzeit werden im Schnitt zwei Milliarden Bäume pro Jahr gepflanzt.

Zunächst muss sich Felix Finkbeiner allerdings einer anderen Aufgabe widmen: Am Montag hat er seine Abschlussp­rüfung. Er studiert in London Internatio­nale Beziehunge­n. „Und internatio­nales Recht ist ein harter Brocken...“Danach steht das nächste Projekt an: „Im Sommer fliege ich für zwei Monate nach Mexiko. Dort haben wir ein Aufforstun­gsprojekt auf der Halbinsel Yucatán.“78 Mitarbeite­r pflanzen zwei Millionen Bäume im Jahr. Dann stünden weitere Projekte an – seine Zeit gehöre vor allem seiner Umweltschu­tzorganisa­tion.

Finkbeiner erläuterte bereits im Kindesalte­r vor der UNO die Ziele von Plant-for-the-Planet. „Ich kann mir durchaus mal vorstellen, in einigen Jahren vielleicht in die deutsche Politik einzusteig­en.“Doch zunächst pflanzt er weiter Bäume.

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Felix Finkbeiner

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