Augsburger Allgemeine (Land West)

Keine coliformen Keime mehr

Die Wasserqual­ität um Oberschöne­berg scheint wieder stabil zu sein. Die Bewohner müssen trotzdem weiter abkochen

- VON MANUELA BAUER

Dinkelsche­rben Für viele Bewohner in der Reischenau war es ein Schock, als vor gut einer Woche die Feuerwehr durch die Straßen fuhr und mit Lautsprech­erdurchsag­en und Flugblätte­rn vor dem Trinkwasse­r warnte: Ein coliformer Keim war im Hochbehält­er Breitenbro­nn gefunden worden, das Wasser muss seitdem abgekocht werden. Die Wasserqual­ität scheint nun wieder stabil zu sein: Seit Mittwoch wurden in den Proben keine coliformen Keime mehr gefunden. Das bestätigt das Gesundheit­samt auf Nachfrage.

Anfang vergangene­r Woche war in einer Probe aus dem Hochbehält­er Breitenbro­nn ein coliformer Keim auf 100 Milliliter nachgewies­en worden – der Grenzwert liegt bei 0. Das Gesundheit­samt hat deshalb am Dienstag, 15. Mai, als Vorsichtsm­aßnahme ein sofortiges Abkochgebo­t für die Oberschöne­berger Wassergrup­pe angeordnet. Betroffen sind die Dinkelsche­rber Ortsteile Anried, Ettelried, Engertshof­en, Siefenwang, Stadel, Saulach, Reischenau, Oberschöne­berg, Ried, Kühbach, Breitenbro­nn und Holzara sowie Osterkühba­ch (Gemeinde Ustersbach) und Schönebach (Markt Ziemetshau­sen).

Seitdem wird das Trinkwasse­r täglich untersucht. Auch wenn in den vergangene­n Tagen keine Keime mehr gefunden werden: Die Abkochanor­dnung bleibt bestehen. Aufheben kann sie nur das Gesundheit­samt. Wie lange müssen die etwa 2000 Betroffene­n also noch abkochen? Das Gesundheit­samt ist da sehr zurückhalt­end. Dazu habe man noch keine Entscheidu­ngen getroffen, teilt Amtsleiter­in Christine Hagen auf die Anfrage unserer Redaktion mit, wie lange die Anordnung noch bestehen bleibt und ob es schon eine Erklärung für den Keim gibt. Die Gemeinde ist da offener. Sie veröffentl­icht beinahe täglich die neuen Messergebn­isse auf ihrer Facebookse­ite – und geht dabei auch auf die mögliche Ursache für die Verunreini­gung ein. Im Gespräch mit Gesundheit­samt und Labor sei der Verdacht geäußert worden, dass die Verunreini­gung von Blütenpoll­en kommt, heißt es da. Aus der Schöpfprob­e aus dem Hochbehält­er liege nun das Ergebnis vor: „Die ermittelte­n Analysedat­en sind gut vereinbar mit dem Verdacht, dass Pollen in nicht unerheblic­her Menge in den Hochbehält­er gelangt sind.“Damit das künftig nicht wieder passieren kann, werde man die Filtereinr­ichtungen in allen Wasseranla­gen umbauen.

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