Augsburger Allgemeine (Land West)
Keine coliformen Keime mehr
Die Wasserqualität um Oberschöneberg scheint wieder stabil zu sein. Die Bewohner müssen trotzdem weiter abkochen
Dinkelscherben Für viele Bewohner in der Reischenau war es ein Schock, als vor gut einer Woche die Feuerwehr durch die Straßen fuhr und mit Lautsprecherdurchsagen und Flugblättern vor dem Trinkwasser warnte: Ein coliformer Keim war im Hochbehälter Breitenbronn gefunden worden, das Wasser muss seitdem abgekocht werden. Die Wasserqualität scheint nun wieder stabil zu sein: Seit Mittwoch wurden in den Proben keine coliformen Keime mehr gefunden. Das bestätigt das Gesundheitsamt auf Nachfrage.
Anfang vergangener Woche war in einer Probe aus dem Hochbehälter Breitenbronn ein coliformer Keim auf 100 Milliliter nachgewiesen worden – der Grenzwert liegt bei 0. Das Gesundheitsamt hat deshalb am Dienstag, 15. Mai, als Vorsichtsmaßnahme ein sofortiges Abkochgebot für die Oberschöneberger Wassergruppe angeordnet. Betroffen sind die Dinkelscherber Ortsteile Anried, Ettelried, Engertshofen, Siefenwang, Stadel, Saulach, Reischenau, Oberschöneberg, Ried, Kühbach, Breitenbronn und Holzara sowie Osterkühbach (Gemeinde Ustersbach) und Schönebach (Markt Ziemetshausen).
Seitdem wird das Trinkwasser täglich untersucht. Auch wenn in den vergangenen Tagen keine Keime mehr gefunden werden: Die Abkochanordnung bleibt bestehen. Aufheben kann sie nur das Gesundheitsamt. Wie lange müssen die etwa 2000 Betroffenen also noch abkochen? Das Gesundheitsamt ist da sehr zurückhaltend. Dazu habe man noch keine Entscheidungen getroffen, teilt Amtsleiterin Christine Hagen auf die Anfrage unserer Redaktion mit, wie lange die Anordnung noch bestehen bleibt und ob es schon eine Erklärung für den Keim gibt. Die Gemeinde ist da offener. Sie veröffentlicht beinahe täglich die neuen Messergebnisse auf ihrer Facebookseite – und geht dabei auch auf die mögliche Ursache für die Verunreinigung ein. Im Gespräch mit Gesundheitsamt und Labor sei der Verdacht geäußert worden, dass die Verunreinigung von Blütenpollen kommt, heißt es da. Aus der Schöpfprobe aus dem Hochbehälter liege nun das Ergebnis vor: „Die ermittelten Analysedaten sind gut vereinbar mit dem Verdacht, dass Pollen in nicht unerheblicher Menge in den Hochbehälter gelangt sind.“Damit das künftig nicht wieder passieren kann, werde man die Filtereinrichtungen in allen Wasseranlagen umbauen.