Augsburger Allgemeine (Land West)
Zusamtaler will mit Saarbrücken in die 3. Liga
Sascha Wenninger aus Lauterbach peilt gegen die Löwen Aufstieg an
Lauterbach „Einmal Löwe, immer Löwe.“Auch für Walter Zub aus Lauterbach gilt dieser Leitspruch, wenngleich der 51-Jährige ebenso wie seine zahlreichen Freunde im Löwen-Fanklub Zusamtal im vergangenen Jahr den tiefen Fall aus der 2. Bundesliga bis in die Regionalliga verschmerzen musste. Doch in diesen Tagen schlagen die Herzen der Anhänger des TSV 1860 München um einiges höher. Grund dafür sind die beiden Relegationsspiele zur Dritten Liga gegen den 1. FC Saarbrücken am heutigen Donnerstag und kommenden Sonntag.
Doch dabei könnte der Lauterbacher die Rechnung ausgerechnet ohne einen Lauterbacher gemacht haben. Im Team des Gegners spielt nämlich ein waschechter Zusamtaler, der Neffe seines Nachbarn Anton Wenninger. Auch dessen Bruder Alfred, den Vater von Profi Sascha Wenninger, kennt Zub bestens.
Wenn die Relegationsspiele gegen 1860 München vorüber sind, dann möchte Sascha Wenninger für zwei bis drei Wochen nach Hause zu seinen Eltern und Verwandten kommen. Vor allem auf die FußballFachsimpeleien mit Papa Alfred, Onkel Anton und Opa Ferdinand Schneider freut sich der 23-Jährige. Vom inzwischen 80-jährigen Opa hat Wenninger möglicherweise sein Fußballtalent geerbt. Schneider hat einst neun Jahre lang bei Schwaben Augsburg in der damaligen Oberliga gespielt. Später war er einige Jahre lang Trainer beim TSV Wertingen.
Sein Enkel Sascha spielt seit zwei Jahren beim 1. FC Saarbrücken und hat vor Kurzem seinen Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert. In seiner ersten Saison beim Gründungsmitglied der Bundesliga wurde Wenninger mit den Saarländern Dritter. In der abgelaufenen Runde hat der 1. FC Saarbrücken die Regionalliga Südwest dominiert und sich mit elf Punkten Vorsprung verdientermaßen den Titel vor Waldhof Mannheim gesichert. Im Team von Trainer Dirk Lottner zählt Sascha Wenninger zum Stammpersonal und kann auf 27 Punktspiel-Einsätze zurückblicken.
In den bevorstehenden Duellen gegen 1860 München möchte der Lauterbacher mit dazu beitragen, dass all die Löwen-Fans aus Lauterbach und Umgebung keinen Grund zum Feiern haben. „Wir wollen es heuer unbedingt packen“, sagt Wenninger, der bei Saarbrücken meistens auf der linken Seite der Vierer-Abwehrkette zum Einsatz kommt. Bevor Sascha Wenninger in den äußersten Südwesten der Republik wechselte, spielte er in der Jugend beim SC Untere Zusam, beim FC Lauingen und der TSG Thannhausen, ehe es dann zum FC Augsburg ging. Dort kam er später in der zweiten Mannschaft zum Einsatz.
Wenn er mit seinem Saarbrücker Team zum Rückspiel ins altehrwürdige Grünwalder Stadion kommt, dann geht für ihn ein vorläufiger Traum in Erfüllung. „Ich habe mir so sehr ein Spiel in der Relegation gegen die Sechziger gewünscht“, schmunzelt der Lauterbacher Junge.