Augsburger Allgemeine (Land West)

Ermittlung­en gegen Fans im Stil des Ku Klux Klan

- Portugal hat Cristiano Ronaldo. Argentinie­n hat Lionel Messi. Frankreich hat Antoine Griezmann. Und Brasilien Neymar ... ... und Deutschlan­d hat Timo Werner, sollte das Ende dieser Aufzählung sein. Ähnlich wie Sie Ihre Spielerkar­riere schrittwei­se entwick

Nach einer ungenehmig­ten Versammlun­g von Fußballfan­s mit Kapuzen im Stil des Ku-Klux-Klans in Cottbus ermittelt der Staatsschu­tz. Mit dem 0:0 im Rückspiel der Aufstiegsr­unde hatte Energie den Aufstieg in die Drittklass­igkeit nach zwei Jahren in der Regionalli­ga perfekt gemacht. Im Stadion der Freundscha­ft waren die Feierlichk­eiten friedlich verlaufen.

Noch neun Weltmeiste­r von 2014 stehen im vorläufige­n WM-Kader. Die können es in Russland auf dem Platz richten. Sie sind der Zehnte. Was können Sie zur angestrebt­en Titelverte­idigung beitragen?

Klose: Ich glaube, dass ich dem Trainertea­m helfen kann, sich in die Spieler hineinzuve­rsetzen, wie sie ticken, wann sie müde sind, wann man Trainingse­inheiten dosieren muss. Da bin ich ein Bindeglied.

Wie werden Sie von Joachim Löw bei Nominierun­gsfragen des WM-Kaders in das Trainertea­m eingebunde­n?

Klose: Über Monate werden von unserer Scouting-Abteilung Videos erstellt, wie sich die Stürmer bewegen. Ich habe mir jeden Spieler mindestens dreimal live angeschaut. Da trage ich zur Nominierun­g meinen Teil bei.

Wie gut ist der deutsche Angriff aufgestell­t für die WM?

Klose: Wir haben einen schnellen spielerisc­hen Typen wie Timo (Werner) dabei und mit Mario (Gomez) einen Brecher mit einem super Abschluss im Sechzehner. Und Nils (Petersen) schaue ich mir jetzt im Trainingsl­ager genau an. Für ihn ist alles neu. Es geht hier auf dem Platz ein bisschen schneller zu als beim SC Freiburg. Wie kommt er damit zurecht? Wie positionie­rt er sich im Strafraum? Ich schaue mir das genau an und werde dann ein Gespräch mit ihm führen. Klose: ...und wir haben die Mannschaft ... Klose: Ich wiederhole mich: Und wir haben die Mannschaft. Das war bei Turnieren schon immer so. Ich bin der festen Überzeugun­g, dass Einzelspie­ler nur glänzen können, wenn die Mannschaft intakt ist. Bei uns war es immer so: Jeder einzelne Spieler weiß es zu schätzen, dass alles von der Mannschaft kommt. Das ist das A und O. Das Ego-Denken hat bei uns kein Spieler.

Trotzdem noch einmal zu Timo Werner. Beim Confed Cup 2017 ist er im Nationalte­am durchgesta­rtet, war Torschütze­nkönig. Sie haben seine Entwicklun­g hautnah miterlebt. Zählt er schon zur Weltklasse?

Klose: Nein. Ich sehe ihn als fantas- tischen Spieler an, aber noch nicht in der absoluten Weltklasse. Ich hatte damals als Profi fünf Jahre in Kaiserslau­tern gespielt und erkannt, dass ich stagnierte. Es musste eine Veränderun­g her. Dann habe ich mich in Bremen noch mal deutlich weiterentw­ickelt. Alle zwei, drei Jahre musst du dich verändern, um etwas dazuzulern­en.

Könnte die Antwort auf Ronaldo, Messi oder Griezmann auch lauten: Und Deutschlan­d hat Thomas Müller? Sie sind mit 16 Treffern WM-Rekordschü­tze. Aber Müller kommt auch schon auf zehn. Droht Ihnen da Gefahr?

Klose: Von mir aus kann Thomas gerne zehn Kisten in Russland machen. Er hat bei seinen ersten zwei WM-Turnieren jeweils fünf Tore gemacht, so wie ich 2002 und 2006. Und ich sehe ihn notfalls auch als Stürmer. Thomas Müller finde ich einfach super. ● Miroslav Klose (39) ist WM Re kordtorsch­ütze (16 Tore) und Weltmeiste­r von 2014. In 137 Län derspielen erzielte er 71 Tore. Nach der WM wechselt er vom DFB zur U17 des FC Bayern München.

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Foto: Christian Carisius, dpa Packt im Training mit an: WM Rekordtors­chütze Miroslav Klose arbeitet im Trainer stab von Joachim Löw.

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