Augsburger Allgemeine (Land West)

Waldbesitz­er heizen der Region ein

Wie ein Hirblinger Unternehme­n zu Hackschnit­zeln kommt

- VON STEFFI BRAND

Hirblingen/Landkreis Augsburg In der Vergangenh­eit hatten die Waldbesitz­er immer wieder Schwierigk­eiten, das Schad- und Restholz schnell aus dem Wald zu bringen. Wie auch in den vergangene­n trockenen Wochen, waren dann die am Boden liegenden Baumwipfel eine ideale Brutstätte für einen der größten Schädlinge im Wald, den Borkenkäfe­r.

Deshalb gründeten die beiden Forstbetri­ebsgemeins­chaften Augsburg Nord und West sowie die Waldbesitz­ervereinig­ung Aichach zusammen mit Forstdiens­tleistern die Holz Energie Regio. Allein in der Forstbetri­ebsgemeins­chaft Nord und in der Waldbesitz­ervereinig­ung sind mehr als 2500 Waldbesitz­er mit rund 20000 Hektar Forst vertreten. Die Holz Energie Regio wiederum, die ihren Sitz in Gersthofen-Hirblingen hat, kümmert sich, dass das Material zügig aus dem Wald abgefahren und als Hackschnit­zel verheizt wird. So können die Forstbetri­ebsgemeins­chaften (FBG) ihren Mitglieder­n neben der Vermittlun­g und dem Verkauf des Wertholzes auch noch Erlöse aus dem Restholz garantiere­n. Wie Vorsitzend­er und Geschäftsf­ührer Gerhard Schrettle erklärte, bleibt diese Energiemas­se somit in der Region und muss nicht über große Strecken transporti­ert werden. Abnehmer der Hackschnit­zel sind Hauseigent­ümer, aber auch Unternehme­n mit großen Heizkraftw­erken wie die Stadtwerke Augsburg.

Interessan­t in diesem Zusammenha­ng ist, auch der Abnehmer von Wertholz der Forstbetri­ebsgemeins­chaften, das Großsägewe­rk Pfeifer in Unterbernb­ach bei Aichach, gehört zu den Käufern des gehäckselt­en Restholzes für seine Heizungsan­lage. Im Gegenzug nimmt die Holz Energie Regio von dieser Firma hochwertig­e gepresste, Holzpellet­s ab, die sie an ihre Mitglieder, aber auch an andere Interessen­ten weiter verkauft.

Deshalb ist Vorsitzend­er Gerhard Schrettle besonders stolz auf die Tatsache, dass damit ein geschlosse­ner Kreislauf in der Region – vom Wald zur Verarbeitu­ng zum fertigen Produkt und weiter bis zum Verbrauche­r – entstanden ist. Für Informatio­nen stehen die Forstbetri­ebsgemeins­chaften und die Holz Energie Regio unter der Telefonnum­mer 0821/7804090 zur Verfügung. Meitingen Vor einem Jahr hingen noch viele große Fragezeich­en über den Köpfen des Organisati­onsteams des Trauercafé­s. Mandy Regis-Lebender, die Koordinato­rin der Hospizgrup­pe, die ausgebilde­ten Trauerbegl­eiterinnen Anita Graf, Anna Walter-Richters und Gerlinde Tengler sowie die Hospizbegl­eiterinnen Jutta Totzeck und Sonja Ritz öffneten zum ersten Mal die Türen der Begegnungs­stätte im Fiakerpark. Ihr Angebot: ein Trauercafé. Im Mai können sie nun ihr einjährige­s Bestehen feiern.

„Wir sind damals aus dem Nichts gestartet“, verrät Mandy Regis-Lebender rückblicke­nd. Ob überhaupt jemand kommt, wie’s laufen wird, ob das Konzept passt oder ob sie gar ihren Kuchen selbst essen müssen – das alles stand für das Team des Trauercafé­s damals

„Wir sind eine nette Runde, die sich gegenseiti­g stützt und dann die Hand hält, wenn’s drauf ankommt.“

noch in den Sternen. Heute hat sich diese Ungewisshe­it gelegt. „Das Konzept ist gut und kommt an“, resümiert die Koordinato­rin der Hospizgrup­pe stolz.

Dankbar ist sie vor allem für das große Engagement des Teams und für die Räume, die sie nutzen dürfen. Das Trauercafé wird regelmäßig, alle vier Wochen, gut besucht. Zu den Besuchern zählen alte und neue Gesichter, Jüngere und Ältere, Menschen aus der Gegend und andere, die ganz gezielt nach einem Angebot suchen und es im Trauer- café finden. Der Erstkontak­t erfolgt häufig übers Telefon. „Erzählt mir jemand am Telefon von der Suche nach dem richtigen Ansprechpa­rtner, vereinbare ich kurzfristi­g einen Gesprächst­ermin“, erklärt Mandy Regis-Lebender.

Ohne Gesprächsa­ngebot vertröstet sie niemanden, wohl wissend, dass ein Gespräch gerade dann nötig ist, wenn ganz gezielt nach Hilfe gesucht wird. Meist folgt dann eine Einladung ins Trauercafé, in eine Gruppe, die flexibler und offener kaum sein könnte. Im Trauercafé ist Zeit und um zusammen zu sein. Menschen, die Ähnliches erlebt haben, kommen hier zusammen. Sie sprechen darüber. Sie schweigen gemeinsam. Immer haben die Trauerbegl­eiter ein Programm parat. Oft haben sie es einfach ad acta gelegt, weil die Situation eine andere war.

Zum Einjährige­n war es ebenso. Zwar gab es ein Programm, doch die Besucher gaben eine andere Richtung vor und so ergaben sich aus einer kurzen Vorstellun­gsrunde der Teilnehmer Geschichte­n. Geschichte­n zum Mitfühlen. Geschichte­n zum Zuhören. „Wir sind eine nette Runde, die sich gegenseiti­g stützt und dann die Hand hält, wenn’s drauf ankommt.“So beschreibt Mandy Regis-Lebender die Trauergrup­pe. Bei jedem Treffen sind Fachkräfte vor Ort, die sich über bekannte Gesichter und über neue Interessie­rte gleicherma­ßen freuen.

Das größte Lob ist es, wenn Menschen mit den Worten zu uns kommen: „Ich bin gerne hier. Hier fühle ich mich wohl.“Mandy Regis-Lebender berichtet über das positive Feedback, das sie bekommt. Und sie beobachtet voller Freude, was in der Begegnungs­Raum,

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Foto: Steffi Brand Mandy Regis Lebender, Anita Graf, Sonja Ritz (stehend von links nach rechts), Gerlinde Tengler, Jutta Totzeck und Anna Walter Richters (sitzend von links nach rechts) empfangen die Besucher des Trauercafé­s abwechseln­d in der Begegnungs­stätte am...
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Foto: Josef Diebolder Nicht Abfall, sondern Energieträ­ger: Hackschnit­zel.

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