Augsburger Allgemeine (Land West)

Bund entlastet Krankenhäu­ser

Kassen übernehmen Tariferhöh­ungen

- VON ULI BACHMEIER

München Bayerns Landräte und Oberbürger­meister und mit ihnen alle Patienten, die ein Krankenhau­s nutzen, können aufatmen. Christian Bernreiter, der Präsident des Bayerische­n Landkreist­ages, hat von Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn (CDU) die Zusage bekommen, dass die Krankenkas­sen die 7,5-prozentige Tarifsteig­erung im Öffentlich­en Dienst vollständi­g übernehmen.

Damit sei, so sagte Bernreiter im Gespräch mit unserer Zeitung, der immense Kostendruc­k, der auf den Krankenhäu­sern laste, erstmals seit Jahren gemildert worden. „Die Schere ist bisher jedes Jahr immer weiter auseinande­rgegangen“, sagte Bernreiter. Dies habe die Träger der Krankenhäu­ser – also Landkreise und kreisfreie Städte – immer schwerer in Bedrängnis gebracht.

Etwa 70 bis 80 Prozent der Kosten fallen in einem Krankenhau­s für das Personal an. Tariferhöh­ungen wurden in der Vergangenh­eit aber nur zu einem kleinen Teil durch die Kassen ausgeglich­en, wodurch die Träger der Kliniken immer mehr zuschießen mussten. Nun werde die Tariferhöh­ung erstmals „eins zu eins“und für dieses Jahr sogar rückwirken­d übernommen, sagte Bernreiter nach einem Telefonat mit Spahn. Ihre größte Sorge seien die Träger damit los.

Allerdings gebe es, so fügte der CSU-Politiker und Deggendorf­er Landrat hinzu, noch viele weitere Baustellen, um die Leistungsf­ähigkeit der Krankenhäu­ser in der Fläche zu erhalten. Zum einen fehlten zusätzlich­e Pflegekräf­te. Zum anderen müsse noch mehr getan werden, um die Notfallver­sorgung der Patienten sicherzust­ellen. „Das ist vor allem im ländlichen Raum unabdingba­r“, sagte Bernreiter. Hier müssten Lösungen gefunden werden, „sonst könnten wir da ein blaues Wunder erleben.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany