Augsburger Allgemeine (Land West)

Clinton bereut Lewinsky Affäre doch

Ex-Präsident räumt Missverstä­ndnis aus – und schreibt einen erschrecke­nd aktuellen Krimi

- NBC NBC

New York Der frühere US-Präsident Bill Clinton hat sich gezwungen gesehen, seinen aktuellen Kommentar zu seiner sexuellen Affäre mit Praktikant­in Monica Lewinsky und der #MeToo-Bewegung noch einmal zu erläutern. Er habe sich damals sowohl bei Lewinsky als auch bei seiner Familie entschuldi­gt, sagte Clinton in New York. Zuvor hatten seine Äußerungen gegenüber dem TVSender teils den Eindruck erweckt, dass er sich damals nicht entschuldi­gte und auch keine Reue für sein Verhalten zeigte. Das wollte er richtigste­llen. „Ich lebe jeden Tag damit“, sagte Clinton, der diese Woche zudem seinen ersten Kriminalro­man vorstellte.

„Ich unterstütz­e die MeTooBeweg­ung und halte sie für lang überfällig“, sagte der 71-Jährige, der von 1993 bis 2001 Präsident der Vereinigte­n Staaten war. Clinton hatte zuvor bei gesagt, dass er sich auch zu heutigen Zeiten von #MeToo nicht anders in seiner Affäre verhalten hätte. Die Affäre mit der Praktikant­in Lewinsky hatte Clinton 1999 an den Rand der Amtsentheb­ung gebracht. Zunächst leugnete er das Verhältnis unter Eid. Erst als die Beweise erdrückend wurden, gab er die Affäre zu. Nach einem Amtsentheb­ungsverfah­ren sprach ihn der Senat von den Vorwürfen des Meineides und der Behinderun­g der Justiz frei.

Abseits dessen wurde der Roman „The President Is Missing“(etwa: „Der Präsident ist verschwund­en“) vorgestell­t, den Clinton zusammen mit dem US-Bestseller­autor James Patterson geschriebe­n hat. Inhaltlich fügt sich der Thriller ins heutige Amerika ein. Spezialist­en bei Militär und Geheimdien­sten wappnen das Land gegen Cyberangri­ffe, Terrorgrup­pen wie IS und Al-Kaida schüren Angst. China, Nordkorea und Russland gelten als Gegenspiel­er, Israel und Deutschlan­d als Verbündete. Dann kommt es zu einer fatalen Cyberattac­ke.

Das Autoren-Duo hat sich beim Schreiben gegenseiti­g ergänzt. Patterson hat unfassbare 375 Millionen Bücher verkauft und hält inzwischen den Rekord für die meisten Bestseller im regelmäßig­en „New York Times“-Ranking. Und Clinton kennt die Schaltzent­ralen Washington­s und deren geheime Abläufe bestens.

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Foto: dpa James Patterson und Bill Clinton (rechts) bei der Buchvorste­llung.

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