Augsburger Allgemeine (Land West)

Zverevs Titel Traum geplatzt

Eine Oberschenk­elverletzu­ng raubt dem Hamburger gegen Dominic Thiem alle Chancen. Hoffnungen ruhen auf Angelique Kerber

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Paris Es lief das dritte Spiel des ersten Satzes, als sich Alexander Zverev an den linken Oberschenk­el greift. Eine Verletzung, die den tief enttäuscht­en Deutschen in seinem ersten Grand-Slam-Viertelfin­ale auf bittere Weise ausgebrems­t hat. Der angeschlag­ene Hamburger war gegen den Österreich­er Dominic Thiem am Dienstag beim 4:6, 2:6, 1:6 ohne Chance. Damit verpasste es der Weltrangli­sten-Dritte, als erster deutscher Tennisprof­i seit 22 Jahren das Halbfinale der French Open zu erreichen.

Nach zuvor drei kräftezehr­enden Fünf-Satz-Siegen in Serie musste Zverev den bisherigen Belastunge­n im Turnier offenbar Tribut zollen. „Natürlich ist es wirklich hart für ihn“, sagte Thiem. „Er ist einer der Fittesten, aber auch für ihn ist es hart, drei Fünf-Satz-Matches in Folge bei einem Grand Slam zu spielen. Ich hoffe, wir haben noch viele Partien so spät bei Grand-SlamTurnie­ren gegeneinan­der.“Thiem steht zum dritten Mal nacheinand­er unter den letzten vier in Paris, der

24-Jährige trifft im Halbfinale am Donnerstag auf den italienisc­hen Außenseite­r Marco Cecchinato, der den Favoriten Novak Djokovic in einem hart erkämpften VierSatz-Sieg bezwungen hatte.

Zverev wollte als erster deutscher Mann seit Michael Stich

1996 unter die letzten vier im Stade Roland Garros, doch dann stoppte ihn der Oberschenk­el. Nach 39 Minuten beendete Thiem mit einem Ass den Satz. Im zweiten nahm er Zverev zum 2:1 erneut das Service ab und ließ seinen Kontrahent­en im insgesamt siebten Duell der beiden laufen. Auch beim Aufschlagv­erlust zum 1:4 griff sich Zverev an die schmerzend­e Stelle und nahm sich eine Auszeit zur Behandlung.

Seinem Kampfgeist während der Ballwechse­l tat die Blessur keinen Abbruch, doch die Zahl der Fehler war zu hoch. Insgesamt hatte er in den vier Matches zuvor schon zwölf Stunden auf dem Platz gestanden, Thiem dagegen zweieinhal­b Stunden weniger. Thiem gewann nach einem Aufschlag, den Zverev ins Aus returniert­e, nach nur 1:14 Stunden auch den zweiten Satz. Besserung trat nicht mehr ein. Nach 1:50 Stunden verwandelt­e der Weltrangli­sten-Achte aus Österreich nach einer unerreichb­aren Rückhand seinen dritten Matchball.

Die deutschen Hoffnungen ruhen nun auf Angelique Kerber. In ihrem zweiten French-Open-Viertelfin­ale nach 2012 trifft sie am Mittwoch auf die Rumänin Simona Halep. FRENCH OPEN

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Alexander Zverev

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