Augsburger Allgemeine (Land West)

Weber wird Vizeweltme­ister

Obwohl er aufhören wollte, gewinnt der Augsburger in der Schweiz zwei Medaillen. Auch KSA-Kollegin Füßer holt Edelmetall

- VON MARIANNE STENGLEIN

Die Muota, dieser rund 30 Kilometer lange Fluss im Westen der Schweiz, stellt für Kanufahrer eine besondere Herausford­erung dar. Grundsätzl­ich könnte sie jeder befahren, den leistungso­rientierte­n Kanuten geht es aber darum, sie schnellstm­öglich hinunterzu­rauschen. Für den Kanu-Rennsport ist die Muota in der Schweiz wie für den Skifahrer das Lauberhorn. Schnell, aber mit Tücken.

Für Tempo und Action sorgten auf der Muota jüngst die Wildwasser-Rennsportl­er bei deren Weltmeiste­rschaft. Überzeugen­d traten Normen Weber und Sabine Füßer auf. Die beiden Spezialist­en der Kanu Schwaben Augsburg (KSA) holten im deutschen Team Medaillen. Weber gewann Silber in der Klassik-Disziplin sowie Bronze im Sprint, Füßer sicherte sich eine Bronzemeda­ille im Sprint.

Die WM wurde zuerst im Einzelwett­bewerb und dann in den Mannschaft­swettbewer­ben ausgetrage­n. Die Wildwasser-Variante ist weitaus unberechen­barer als die Kanuslalom-Variante. Deshalb wird es für die Kanuten oft schwierig, die richtige Linie im natürliche­n Gewässer zu finden. Entspreche­nd lässt sich das Kentern öfter nicht verhindern, so gesehen in den Qualifikat­ionsläufen. Trotz Neoprenkle­idung nicht immer angenehm für die Protagonis­ten. Rund 1500 frenetisch­e Zuschauer verfolgten die WM mit Startern aus 23 Nationen an der Strecke, rund 500 Fans kamen allein aus Tschechien.

Normen Weber wollte eigentlich schon mit dem Kajaksport aufhören, fuhr nach seiner erfolgreic­hen Qualifikat­ion dann aber doch in der deutschen Nationalma­nnschaft mit. Seine Entscheidu­ng sollte er nicht bereuen. Im Klassik-Team wurde Weber mit Tim Heilinger und Janosch Sülzer hinter den tschechisc­hen Siegern Vizeweltme­ister, letztlich betrug der Rückstand auf der schweren Strecke 3,59 Sekunden. Im Einzelwett­bewerb fuhr Weber auf den siebten Platz im Canadier-Einer.

Vereinskam­eradin Sabine Füßer wurde in der Mannschaft Vierte mit Alke Overbeck und Lisa Köstle. Im Einzelwett­bewerb landete die Schwabenka­nutin auf dem 13. Platz der Kajak-Einer-Damen. Es folgte der Sprint, in dem Weber (9.) und Füßer (10.) eine Top-Ten-Platzierun­g erreichten. Im Kajak-EinerTeam-Wettbewerb fehlten Füßer, Jill-Sophie Eckert und Lisa Köstle nur 0,38 Sekunden zum Titel. Sie gewannen Bronze. Die CanadierEi­ner-Männer mit Weber, Tim Heilinger und Janosch Sülzer fuhren ebenso zu Bronze.

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Foto: Stenglein Erschöpft im Ziel: Normen Weber gewinnt bei der Wildwasser Weltmeiste­rschaft in der Schweiz mit dem deutschen Team Silber und Bronze.

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