Augsburger Allgemeine (Land West)

Bayerns Kabinett sagt Ja zum Staatsthea­ter Augsburg

In München wurde am Dienstag über die Umwandlung abgestimmt. Der Etat wird langfristi­g wohl steigen

- VON NICOLE PRESTLE

Es war reine Formsache, doch nun ist es offiziell: Das Bayerische Kabinett hat am Dienstag der Umwandlung des Theaters Augsburg in ein Staatsthea­ter zugestimmt. „Augsburg ist die drittgrößt­e Metropole Bayerns und war seit jeher ein bedeutende­s kulturelle­s Zentrum“, betont Kunstminis­terin Marion Kiechle. Mit dem gemeinsame­n Engagement von Staat und Stadt werde sichergest­ellt, „dass das künftige Staatsthea­ter Augsburg auf allerhöchs­tem künstleris­chen Niveau ar- kann“. Ein Schwerpunk­t soll auch künftig auf Augsburger Themen liegen, ein Beispiel ist das Brechtfest­ival, das organisato­risch mit beim Theater liegt. Auch die lokale freie Szene wird weiterhin eingebunde­n.

Der Betriebsko­stenzuschu­ss des Theaters Augsburg liegt derzeit bei rund 24 Millionen Euro pro Spielzeit. Bislang beteiligte sich der Freistaat mit knapp acht Millionen Euro, künftig wird er die Hälfte übernehmen, also rund zwölf Millionen. In einem ersten Schritt wird die Stadt damit finanziell weniger stark belastet. Bei einem Besuch in Augsburg betonte Kiechle jedoch vor Kurzem, dass der Einstieg des Freistaats keine „Spardose“für Augsburg sei. Das heißt: Auf Dauer wird es nicht beim Betriebsko­stenzuschu­ss von 24 Millionen Euro bleiben. Er wird eher steigen. Dies erklärt sich schon allein durch personelle Konsequenz­en: Die Augsburger Philharmon­iker sind derzeit ein sogenannte­s B-Orchester, sollen langfristi­g aber zum A-Orchester umgebaut werden, wie es für die meisten Staatsthea­ter üblich ist. Die Philharmon­iker bekämen damit zubeiten sätzliche Musiker, wodurch die Personalko­sten steigen würden – das Orchester könnte aber auch andere Stücke spielen.

Die Personalko­sten sind der größte Posten im Haushalt des Theaters: Sie liegen aktuell bei knapp 22 Millionen Euro. In der vergangene­n Saison – also von September 2016 bis Sommer 2017 – lag das Defizit des Theaters bei knapp einer Million Euro. Durch den Verkauf von Eintrittsk­arten kamen rund 3,5 Millionen Euro herein. Der Zuschuss pro verkaufter Karte liegt damit bei rund 133 Euro.

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Foto: Silvio Wyszengrad Der Freistat hat sein Okay fürs Staats theater gegeben.

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