Augsburger Allgemeine (Land West)
Jeder sucht die Abkühlung
Die ungewöhnlich frühe sommerliche Wetterperiode treibt die Menschen ins Freie. Die Besucherzahlen der Freibäder schnellen in die Höhe. Auch die Brauereien profitieren
Landkreis Augsburg Seit der Eröffnung am 9. Mai haben schon 22 521 Menschen die Gerfriedswelle in Gersthofen besucht – eine beachtliche Zahl. Klara Simon ist verantwortlich für das Bad und erleichtert, dass es die Stadt so früh öffnen konnte. Über die Besucherzahlen heuer sagt Simon: „Es hat langsam angefangen, aber jetzt läuft es sehr gut.“Am Dienstagnachmittag tummelten sich schon wieder 657 Gäste in den Becken.
Im Waldfreibad Dinkelscherben werden seit 25 Jahren die Besucherzahlen erfasst. Schon im Mai 2017 feierte das Bad mit 3808 Besuchern eine Höchstmarke. Diese wurde heuer wieder geknackt. Ohne eintrittsfreie Kinder „gingen im Mai 4424 Besucher durch das Drehkreuz“– das bedeute, dass bisher knapp 5000 Menschen das Bad besucht haben, so die Gemeinde.
Von einem hervorragenden Besuch im Naturfreibad Fischach spricht Bürgermeister Peter Ziegelmeier. Noch nie seien die ersten zwei Wochen der Saison so gut verlaufen. Dabei muss sich die Marktgemeinde auch um einen ungebetenen Gast kümmern: Einige der Eichen auf der Liegewiese sind vom Eicheprozessionsspinner befallen. „Wir lassen absaugen“, berichtet Ziegelmeier. Weil das Bad täglich geöffnet hat, ist das bei laufendem Betrieb geschehen.
Auch die Brauereien in der Region freuen sich über die sommerlichen Temperaturen. Peter Spanrunft ist Sprecher der Brauerei Schwarzbräu aus Zusmarshausen. Er betont: „Es wurde ohne Übergang sprunghaft heiß, das merkt man als Brauer.“Ein paar Sorten seien vorübergehend nicht lieferbar gewesen. Sowohl Brauer als auch Fahrer müssten Überstunden machen. Aktuell bereitet sich Schwarzbräu auf die Fußball-WM vor, sowohl im Marketing als auch in der Produktion.
Bei der Brauerei Rapp in Kutzenhausen gab es im Mai keine Lieferprobleme, obwohl das gute Wetter die Bestellungen auch hier angekurbelt hat. Georg Rapp erklärt: „Wir beliefern ja vor allem Haushalte, keine Supermärkte.“Im Mai hätten seine Kunden vor allem alkoholfreie Getränke bestellt. „Dauerbrenner ist sowieso das Wasser“, sagt Rapp, der sich gerade auf die 125-JahreJubiläumsfeier am Wochenende vorbereitet.
Ähnlich geht es der Brauerei Ustersbacher. Vertriebsleiter WolffUllrich Hoppert erklärt: „Bei den heißen Temperaturen trinken die Leute viel Mineralwasser.“Allerdings steige auch der Bierkonsum. Alles in allem merke die Brauerei, dass mehr Getränke verkauft werden. Lieferengpässe gebe es keine.
Steigende Zahlen meldet auch die Brauerei Schimpfle aus Gessertshausen. „Bei den aktuellen Traumtemperaturen und den vielen Feiertagen im Mai genießen die Menschen die Freizeit, und es finden viele Grillfeten statt. Dass da das Bier besonders gut schmeckt, merken wir bei den Absätzen“, sagt Inhaber Thomas Schimpfle. Allein im Mai habe es ein Plus von mehr als fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr gegeben.