Augsburger Allgemeine (Land West)
Achterbahn der Gefühle auf der Matte
Mariagrazia Chirulli und Sophia Wagner schaffen die Qualifikation zum Regio-Cup Süd. Doch Freudentränen folgen Tränen der Enttäuschung
Gersthofen Des einen Freud, des anderen Leid – als sich Mariagrazia Chirulli über hervorragende Platzierungen beim Regio-Cup Süd in Worms und nach der sensationellen Qualifikation auch beim Deutschland-Cup in Ahrensburg freuen konnte, war es für ihre Vereinskollegin Sophia Wagner schon vorbei, bevor es richtig angefangen hatte.
Noch im Freudentaumel über den ersten und achten Platz bei der bayerischen Meisterschaft und der damit verbundenen Qualifikation stürzten sich die beiden Gersthoferinnen Mariagrazia Chirulli und Sophia Wagner gleich in die wichtige Vorbereitungsphase für den nächsten Wettkampf. Kurz vor dem Regio-Cup Süd allerdings war der Traum dann für Sophia Wagner zu Ende, denn sie zog sich im Training einen Muskelfaserriss zu. Das Aus für die Teilnahme, allerdings nicht für die weite Fahrt nach Worms, denn sie zeigte sich sportlich und unterstützte ihre Freundin bei diesem wichtigen Wettkampf, was Mariagrazia Chirulli ungeahnte Kräfte verlieh.
Sie behauptete sich souverän gegen insgesamt 45 Gymnastinnen aus ganz Süddeutschland und platzierte sich nach ihren Übungen mit dem Reifen und dem Ball sogar auf dem achten Rang. Leider verließen sie bei ihrer letzten Übung mit den Keulen die Kräfte und Nerven, was sich aufgrund kleinerer Geräteverluste auf die Gesamtwertung auswirkte. Am Ende landete Mariagrazia Chirulli trotz Einbußen in der Platzierung auf dem hervorragenden 19. Platz und qualifizierte sich darüber hinaus zum DeutschlandCup 2018.
Ähnlich wie in Worms für Süddeutschland hieß es in Ahrensburg, sich mit den 49 besten Gymnastinnen aus ganz Deutschland zu messen. Auch das gelang der sympathischen Gersthoferin wieder einmal mit Bravour, denn trotz großer Nervosität und Druck landete sie am Ende eines turbulenten und anstrengenden Wettkampftages nicht nur auf dem guten 24. Platz, sondern überzeugte die Kampfrichter mit ihrer peppigen und temporeichen Keulenübung, was ihr den sensationellen Einzug ins Keulenfinale verschaffte.
Mit Samba Musik das Publikum mitgerissen
Wie schon im Jahr zuvor gab Mariagrazia auch im Finale ihr Bestes, turnte ihre Übung souverän und konnte sogar das Publikum mit ihrer Samba-Musik sowie ihrem perfekten Ausdruck mitreißen.
Auf diese außerordentliche Leistung können sowohl das Trainerteam als auch Mariagrazia Chirulli sehr stolz sein, denn sie gehört mit ihrer Keulenübung zu Recht zu den besten acht Gymnastinnen aus ganz Deutschland.