Augsburger Allgemeine (Land West)
Die älteste aller Brücken strahlt
Eines der berühmtesten Bauwerke Bayerns ist wieder im Dienst
Sie ist die älteste unverändert erhaltene Steinbrücke Deutschlands. Ein paar Jahrhunderte lang war sie zwischen Ulm und Wien nicht nur der wichtigste, sondern auch der einzige befestigte – aber oft auch in Kriegen umkämpfte – Übergang über die Donau. Doch wer in den vergangenen neun Jahren die Steinerne Brücke in Regensburg betrachtete, sah ein monströses Gebilde in Planen gehüllt und mit Gerüsten umbaut.
Wie ein Patient auf der Intensivstation wirkte das fast 900 Jahre alte Wahrzeichen der Stadt. Unzählige Wunden und Narben waren dem mittelalterlichen Baukunstwerk zugefügt worden – von tausenden von Autos, tonnenschweren Bussen und Streusalz im Winter. Jetzt wurden sie behandelt und kuriert: Seit Sonntag strahlt die Steinerne Brücke als eines der berühmtesten Bauwerke Bayerns wieder in der Welterbestadt. Sie strahlt so sehr, dass mancher Tourist schon gefragt haben soll, ob er wirklich an dem historischen Bauwerk stehe. Nun präge die Brücke wieder „mit Wucht und Grazie zugleich das Gesicht der Stadt“, lobte Regensburgs SPDBürgermeisterin Gertrud MaltzSchwarzfischer. Eine Blamage blieb den vielen Beteiligten der 20 Millionen teuren Sanierung erspart: Mit neun Jahren Restaurierung blieben sie knapp unter jenen elf Jahren, die seinerzeit die mittelalterlichen Regensburger brauchten, um sie von 1134 bis 1145 mit 15 Bögen aus witterungsfestem Kalksandstein über die Donau zu mauern. Lesen Sie auf Bayern, wie Regensburg ein anderes Bauwerk nicht verbindet, sondern spaltet: das neue Museum der Bayerischen Geschichte.