Augsburger Allgemeine (Land West)

470 junge Künstler und ein guter Zweck

Die Benefizver­anstaltung „Best of Schulwerk“begeistert in der Gersthofer Stadthalle mit Musik, Gesang und Schauspiel. Außerdem gibt es einen Preis

- VON THOMAS HACK

Gersthofen Junge Schauspiel­künstler und aufstreben­de Sängerknab­en, versierte Trompetens­pieler und geschmeidi­ge Tänzerinne­n – sie alle waren bei der großen Schülergal­a „Best of Schulwerk“in der Gersthofer Stadthalle mit dabei, um zugunsten eines sozialen Schulmöbel­projekts in Burkina Faso ihre kulturelle­n Begabungen unter Beweis zu stellen. Und diese bunte Benefizver­anstaltung der Diözese Augsburg hatte sicherlich für jeden der rund 900 Besucher das Richtige im musikalisc­hen Reisekoffe­r mit dabei. Immerhin war ein Dutzend Schulen aus ganz Schwaben angereist, um den Gästen mit orchestral­en Kompositio­nen, spritzigem BigbandSou­nd und unterschie­dlichsten Bühnenprod­uktionen einen rundum unterhalts­amen Abend zu schenken.

Passend zur allgemeine­n Feierstimm­ung gebührte der fulminante Auftakt dem Augsburger MariaStern-Gymnasium und dessen „Ode an die Freude“aus Beethovens 9. Sinfonie. Mystisch und exotisch ging es stattdesse­n bei den Tanzmärche­n des Günzburger MariaWard-Gymnasiums zur Sache, während die Blaskapell­e der Schulbrüde­r Illertisse­n einen gekonnten Spagat von rustikalen Heimatklän­gen zu rockig inszeniert­en Welthits zu schlagen vermochte. Ein besonders originelle­r Beitrag: Deep Purples „Smoke on the Water“, dessen legendäre Gitarrenri­ffs schlichtwe­g in majestätis­che Posaunenkl­änge umarrangie­rt wurden.

Betörende Bühnenküns­te der ganz anderen Art wurden schließlic­h nach der Pause in das facettenre­iche Kulturprog­ramm mit eingewoben: tragikomis­che Theatersze­nen, kunterbunt­es Zirkustrei­ben, ergreifend choreograf­ierte Musicalaus­schnitte aus „Die Schöne und das Biest“. Großen Respekt haben ganz nebenbei die Umbaukünst­e der Interprete­n verdient, denen es immer wieder mühelos gelang, innerhalb weniger Minuten die komplette Showbühne neu zu gestalten.

Als einer der Höhepunkte des Abends betrat dann jedoch ein Mann der katholisch­en Kirche die große Showbühne in Gersthofen, denn Weihbischo­f Florian Wörner oblag die Ehre, im Rahmen dieses Kulturaben­ds den Petrus-CanisiusPr­eis zu verleihen. Dieser wird regelmäßig an Schulen vergeben, die sich durch ganz besonderes soziales Engagement hervorgeta­n haben. Über eine Auszeichnu­ng freuen durften sich diesmal die Bildungsin­stitutione­n der Ortschafte­n Kaufbeuren, Dillingen und Illertisse­n, die mit ihren Projekten nicht nur die Gesellscha­ft selbst, sondern gleicherma­ßen die Diözese Augsburg überzeugen konnten.

„Eine kleine Auszeit in der Tüte“hieß etwa die originelle wie auch berührende Aktion der Marien-Realschule Kaufbeuren, die erstmalig in der Adventszei­t durchgefüh­rt wurde: Um dem vorweihnac­htlichen Konsumstre­ss entgegenzu­wirken, hatten die Schülerinn­en in der ganzen Stadt 2000 kleine Tütchen verteilt, die mit Teebeuteln, Teelichter­n und besinnlich­en Sprüchen bestückt waren. In der Kategorie Lehrer wurde Pater Christian Hamberger vom Kolleg der Schulbrüde­r Illertisse­n für seine zahlreiche­n Projekte geehrt. Der Fachschaft­sleiter hatte beispielsw­eise gemeinsam mit seinen Schülern eine weltweite Solidaritä­tsaktion organisier­t und mehr als 10000 Unterschri­ften gegen Christenve­rfolgung gesammelt, die anschließe­nd persönlich dem Deutschen Bundestag übergeben wurden.

In der Kategorie Schulfamil­ie erreichten schließlic­h die Dillinger St.-Bonaventur­a-Realschule sowie die Regens-Wagner-Förderschu­le den ersten Platz, die unter anderem ein inklusives Musical-Projekt auf die Beine gestellt hatten. Bereits während der Proben von „Samuel – ein Junge wird Prophet“hätten der Diözese zufolge die Schüler beider Einrichtun­gen Vorurteile abgebaut und wichtige Grundhaltu­ngen wie Toleranz und Einfühlung­svermögen demonstrie­rt.

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Fotos: Thomas Hack Das Augsburger Maria Stern Gymnasium begeistert­e mit opulenten Klängen aus Beethovens 9. Sinfonie.
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Weihbischo­f Florian Wörner freute sich über das Engagement der 470 jungen Künstler.

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