Augsburger Allgemeine (Land West)
470 junge Künstler und ein guter Zweck
Die Benefizveranstaltung „Best of Schulwerk“begeistert in der Gersthofer Stadthalle mit Musik, Gesang und Schauspiel. Außerdem gibt es einen Preis
Gersthofen Junge Schauspielkünstler und aufstrebende Sängerknaben, versierte Trompetenspieler und geschmeidige Tänzerinnen – sie alle waren bei der großen Schülergala „Best of Schulwerk“in der Gersthofer Stadthalle mit dabei, um zugunsten eines sozialen Schulmöbelprojekts in Burkina Faso ihre kulturellen Begabungen unter Beweis zu stellen. Und diese bunte Benefizveranstaltung der Diözese Augsburg hatte sicherlich für jeden der rund 900 Besucher das Richtige im musikalischen Reisekoffer mit dabei. Immerhin war ein Dutzend Schulen aus ganz Schwaben angereist, um den Gästen mit orchestralen Kompositionen, spritzigem BigbandSound und unterschiedlichsten Bühnenproduktionen einen rundum unterhaltsamen Abend zu schenken.
Passend zur allgemeinen Feierstimmung gebührte der fulminante Auftakt dem Augsburger MariaStern-Gymnasium und dessen „Ode an die Freude“aus Beethovens 9. Sinfonie. Mystisch und exotisch ging es stattdessen bei den Tanzmärchen des Günzburger MariaWard-Gymnasiums zur Sache, während die Blaskapelle der Schulbrüder Illertissen einen gekonnten Spagat von rustikalen Heimatklängen zu rockig inszenierten Welthits zu schlagen vermochte. Ein besonders origineller Beitrag: Deep Purples „Smoke on the Water“, dessen legendäre Gitarrenriffs schlichtweg in majestätische Posaunenklänge umarrangiert wurden.
Betörende Bühnenkünste der ganz anderen Art wurden schließlich nach der Pause in das facettenreiche Kulturprogramm mit eingewoben: tragikomische Theaterszenen, kunterbuntes Zirkustreiben, ergreifend choreografierte Musicalausschnitte aus „Die Schöne und das Biest“. Großen Respekt haben ganz nebenbei die Umbaukünste der Interpreten verdient, denen es immer wieder mühelos gelang, innerhalb weniger Minuten die komplette Showbühne neu zu gestalten.
Als einer der Höhepunkte des Abends betrat dann jedoch ein Mann der katholischen Kirche die große Showbühne in Gersthofen, denn Weihbischof Florian Wörner oblag die Ehre, im Rahmen dieses Kulturabends den Petrus-CanisiusPreis zu verleihen. Dieser wird regelmäßig an Schulen vergeben, die sich durch ganz besonderes soziales Engagement hervorgetan haben. Über eine Auszeichnung freuen durften sich diesmal die Bildungsinstitutionen der Ortschaften Kaufbeuren, Dillingen und Illertissen, die mit ihren Projekten nicht nur die Gesellschaft selbst, sondern gleichermaßen die Diözese Augsburg überzeugen konnten.
„Eine kleine Auszeit in der Tüte“hieß etwa die originelle wie auch berührende Aktion der Marien-Realschule Kaufbeuren, die erstmalig in der Adventszeit durchgeführt wurde: Um dem vorweihnachtlichen Konsumstress entgegenzuwirken, hatten die Schülerinnen in der ganzen Stadt 2000 kleine Tütchen verteilt, die mit Teebeuteln, Teelichtern und besinnlichen Sprüchen bestückt waren. In der Kategorie Lehrer wurde Pater Christian Hamberger vom Kolleg der Schulbrüder Illertissen für seine zahlreichen Projekte geehrt. Der Fachschaftsleiter hatte beispielsweise gemeinsam mit seinen Schülern eine weltweite Solidaritätsaktion organisiert und mehr als 10000 Unterschriften gegen Christenverfolgung gesammelt, die anschließend persönlich dem Deutschen Bundestag übergeben wurden.
In der Kategorie Schulfamilie erreichten schließlich die Dillinger St.-Bonaventura-Realschule sowie die Regens-Wagner-Förderschule den ersten Platz, die unter anderem ein inklusives Musical-Projekt auf die Beine gestellt hatten. Bereits während der Proben von „Samuel – ein Junge wird Prophet“hätten der Diözese zufolge die Schüler beider Einrichtungen Vorurteile abgebaut und wichtige Grundhaltungen wie Toleranz und Einfühlungsvermögen demonstriert.