Augsburger Allgemeine (Land West)

Artenschut­z geht alle an

- VON STEPHANIE SARTOR sast@augsburger allgemeine.de

Eines ist klar: Wenn wir das Artensterb­en aufhalten wollen, dann muss sich was ändern. Und zwar etwas Grundsätzl­iches. Es muss der Pestizidei­nsatz in der Landwirtsc­haft verringert werden. Kommunen müssen darauf achten, naturbelas­sene Grünfläche­n zu erhalten. Und natürlich muss es auch in der Politik ein Umdenken geben. Dass es nun ein neues Bayerische­s Artenschut­zzentrum gibt, ist deswegen nur zu begrüßen. Denn die hier gebündelte Fachkompet­enz könnte wegweisend sein in der Frage: Wie schaffen wir es, diese dramatisch­e Entwicklun­g aufzuhalte­n? Und: Es ist eine weitere Stärkung des Umweltstan­dortes Augsburg, wo bereits jetzt das Bayerische Landesamt für Umwelt beheimatet ist.

Wichtig ist: Es muss jetzt schnell gehen. Denn die Situation ist mehr als besorgnise­rregend. Von den 35 000 in Bayern vorkommend­en Tierarten ist fast jede zweite gefährdet. Die Maßnahmen, die am Artenschut­zzentrum ausgetüfte­lt werden, müssen umgehend in die Praxis umgesetzt werden. Umweltmini­ster Marcel Huber spricht von einer „Arche-Noah-Aktion“– es bleibt zu hoffen, dass es noch genügend Arten auf das rettende Schiff schaffen.

Dafür können wir alle etwas tun – auch im Kleinen. Denn das Artensterb­en geht uns alle an. Wir können mehr Bioprodukt­e kaufen und die naturnahe und möglichst giftfreie Landwirtsc­haft unterstütz­en. Wir können Bienen-Hotels in unsere Gärten stellen. Oder beim Rasenmähen die ein oder andere Stelle auslassen. So ein bisschen Wildnis, das hat doch was.

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