Augsburger Allgemeine (Land West)
Damit der Strom weiter fließen kann
Die Hochspannungsleitung zwischen Auerbach und Erlingen wird erneuert. Das ist geplant
Landkreis Augsburg Die Hochspannungsleitung zwischen Memmingen und Meitingen versorgt bis zu
60 000 Menschen in der Region mit Strom. Sie wurde vor mehr als 70 Jahren gebaut und ist am Ende ihrer technischen und wirtschaftlichen Lebensdauer angelangt. Deshalb wird sie seit 2010 abschnittsweise erneuert, um auch künftig eine sichere Stromversorgung in der Region gewährleisten zu können. Mehr als die Hälfte der insgesamt 86 Leitungskilometer hat die LEW Verteilnetz GmbH (LVN) bereits modernisiert. Die noch nicht erneuerten Leitungsabschnitte sind gut an der Y-Form der Masten zu erkennen.
Jetzt wird die Erneuerung einer weiteren Teilstrecke konkret: Die etwa 19 Kilometer lange 110-kVLeitung zwischen Auerbach und Erlingen. Nach aktuellem Planungsstand ist eine Leitungserneuerung in enger Anlehnung an den bisherigen Trassenverlauf mit optimierten Maststandorten vorgesehen. Im gesamten Abschnitt sind sogenannte Stahlvollwandmasten geplant: Neue und schlankere Masten, die weniger Bodenfläche benötigen als herkömmliche Gittermasten.
Die Arbeiten zwischen Auerbach und Erlingen sollen in der zweiten Jahreshälfte 2021 beginnen. Sie werden voraussichtlich neun Monate dauern. Der Verteilnetzbetreiber investiert dabei nach eigenen Angaben etwa 7,4 Millionen Euro. Im Zuge der Gesamterneuerung zwischen Memmingen und Meitingen wird die Hochspannungsleitung zugleich für die wachsende Einspeisung und Weiterverteilung von erneuerbaren Energien fit gemacht und die Übertragungskapazität erhöht.
Vor Beginn des behördlichen Beteiligungsverfahrens durch die Regierung von Schwaben hatte die LVN nun zu einer Bürgersprechstunde in Heretsried eingeladen, um über den Projektstand zu informieren, weitere Hinweise zur Planung aufzunehmen und Fragen persönlich zu beantworten. Etwa 40 Bürger aus Heretsried, Biberbach und Ortsteilen kamen ins Rathaus. Bei vielen Teilnehmern handelte es sich um Eigentümer von Grundstücken, auf denen Masten stehen oder die von der bestehenden Leitung überspannt sind. Sie äußerten Wünsche und Vorstellungen hinsichtlich der baulichen Umsetzung oder der Platzierung einzelner Masten. Das Anliegen einzelner Bürger war auch eine mögliche Verlegung der bestehenden Trassenführung im Bereich von Heretsried. LVN hat die Anregungen und Wünsche der Bürger aufgenommen, prüft diese nun und wird im Nachgang noch einmal Kontakt mit der Kommune aufnehmen, um die Themen zu besprechen, heißt es in einer Pressemitteilung.
Zwei weitere Leitungsabschnitte zwischen Memmingen und Meitingen müssen ebenfalls noch erneuert werden: Für die etwa 13 Kilometer lange Verbindung zwischen Balzhausen und Dinkelscherben wird derzeit ebenfalls das Genehmigungsverfahren vorbereitet. Der angrenzende, knapp neun Kilometer lange Leitungsabschnitt von Dinkelscherben nach Auerbach befindet sich bereits im Planfeststellungsverfahren. Der letzte Leitungsabschnitt von Erlingen bis zum Umspannwerk in Meitingen war bereits 2011 im Zuge des Ausbaus der Bundesstraße 2 erneuert worden.