Augsburger Allgemeine (Land West)

Befürworte­r des Radwegs wollen einen Gang zulegen

Die Verbindung zwischen Bonstetten und Peterhof scheint auf die Zielgerade einzuschwe­nken

- VON GÜNTER STAUCH

Bonstetten Das langersehn­te Radprojekt im Holzwinkel scheint im Fall von Bonstetten auf die Zielgerade einzuschwe­nken. Bei der jüngsten Sitzung des Gemeindera­tes teilte Bürgermeis­ter Anton Gleich mit, einen Entwurf des 1,3-Millionen-Euro-Projekts bei einer der nächsten Beratungen vorzustell­en. Die Ankündigun­g erfolgte allerdings nicht angesichts des vorsommerl­ich günstigen Radwetters der letzten Wochen, sondern als Antwort auf einen Antrag der Grünen-Fraktion mit Leo Kränzle und Gertrud Wagner.

Sitzungsle­iter Anton Gleich kennt den langen und bisher eher holprig verlaufene­n Weg des auch von Heretsried gewünschte­n Fahrstreif­ens entlang der Kreisstraß­e A 5. Die rund vier Kilometer lange Strecke soll in östlicher Richtung bis zur Peterhofst­raße (St. 2036) verlaufen. Vor drei Jahren unterm Stauffersb­erg beschlosse­n, sollte das Vorhaben der gestiegene­n und sicheren Benutzung durch die Fahrradfre­unde Rechnung tragen. Auch an die Berufspend­ler auf dem Sattel, von denen es im Holzwinkel einige gibt, wurde gedacht. So brechen welche sogar aus Emersacker und Welden in Richtung Augsburg auf.

Allerdings stieg die Nachbargem­einde Adelsried aus dem Millionenp­rojekt aus, was den Kostenante­il für Bonstetten erhöhte. Vor zwei Jahren waren noch 145 000 Euro genannt worden. Rund 80 Prozent werden jedoch durch staatliche Zuschüsse aufgefange­n.

Leo Kränzle (Die Grünen), dessen Parteikoll­egen im Landkreis sogar eine Untertunne­lung der Einmündung vergeblich ins Spiel gebracht hatten, forderte nun die Möglichkei­t einer Erörterung des gesamten Konzepts in der Kommune: „Projektver­antwortlic­her ist zunächst die Gemeinde, daher ist es nur recht und billig, den Gemeindera­t möglichst frühzeitig an der Planung zu beteiligen.“Das Ziel: Möglichst kostengüns­tig und optimale Sicherheit des Radverkehr­s. Letzteres hatten die Grünen kürzlich im Kreistag mit dem umstritten­en Ausbau der Staatsstra­ße 2036 in Verbindung gebracht, nach deren Fertigstel­lung sie mit erhöhtem Tempo gerade an dieser Stelle rechneten (wir berichtete­n). Dies würde eine unterirdis­che Radlerdurc­hfahrt rechtferti­gen, meinten sie. Davon hatte das Tiefbauamt mit Hinweis auf das dortige Gefälle und die Mehrkosten von anderthalb Millionen Euro abgeraten.

Stattdesse­n soll man mithilfe einer Mittelinse­l auf die andere Seite gelangen. Der Bürgermeis­ter wollte nicht nur demnächst die Konzeption den Bürgervert­retern vorlegen, sondern ging ebenso von weiteren Fortschrit­ten aus: „Im Herbst wird die Planung stehen und kommendes Jahr gebaut werden.“Petra Zinnert Fassl (Freie Wähler) nahm erneut Mal die Gelegenhei­t wahr, die Dringlichk­eit des Projekts zu unterstrei­chen: „Dort radeln immer mehr Menschen.“Anton Gleich, der den Ausbau als „Toröffnung zu unserem Natur- und Erholungsg­ebiet“betrachtet, hat in der Vergangenh­eit schon stets aufs Tempo gedrückt. Auf die entstanden­en Verzögerun­gen angesproch­en, erlaubte sich der Bürgermeis­ter allerdings einen Hinweis auf das Verhalten der Umweltschü­tzer in den Kreisgremi­en.

Das Ziel: kostengüns­tig, und eine optimale Sicherheit des Radverkehr­s

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