Augsburger Allgemeine (Land West)
Manche Fahrgäste bleiben heute stehen
Streik bei den Stadtwerken am Morgen wirkt sich auch aufs Augsburger Land aus. Gersthofer Verkehrsgesellschaft baut vor
Gersthofen/Augsburg Für Landkreisbürger, die mit dem ÖPNV unterwegs sind, könnte am heutigen Mittwoch die Fahrt zur Arbeit schwierig werden: Die Beschäftigten im Nahverkehr der Stadtwerke (swa) in Augsburg sind ab morgens
4 Uhr zu einem vierstündigen Warnstreik aufgerufen. Das hat auch Folgen für die Linien außerhalb Augsburgs, die in Bussen oder Bahnen des Augsburger Verkehrsverbunds (AVV) oder der Gersthofer Verkehrsgesellschaft unterwegs sind.
Denn das bedeutet, dass bis circa
9 Uhr mit massiven Einschränkungen bei Bus- und Straßenbahnlinien zu rechnen ist und dass keine Fahrzeuge ausrücken. Die swa bitten ihre Fahrgäste, sich entsprechend einzustellen und auf andere Beförderungsmöglichkeiten zurückzugreifen. Beim AVV wird nicht gestreikt. „Wir haben Taktverkehre, die wir nicht einfach umändern können – wir können nicht einfach ins Stadtgebiet hineinfahren“, erklärt AVV-Sprecherin Irene Goßner. Es könne also zu „Strandungen“kom- men. Das bedeutet, wenn ein AVVBus an einem Haltepunkt angelangt ist, in dem in Busse oder Straßenbahnen der Stadtwerke Augsburg umgestiegen werden muss, müssen die Fahrgäste bis zum Ende des Streiks nach 9 Uhr warten. Allerdings fahren die AVV-Züge nach Plan bis zum Hauptbahnhof.
Diesen Umstand nützt die Gersthofer Verkehrsgesellschaft (GVG) aus: „Für uns gilt ein anderer Tarifvertrag als bei den Stadtwerken – es wird nicht gestreikt“, erklärt GVGGeschäftsführer Bernhard Schinzel. Dennoch sollen Gersthofer Fahrgäste nicht am Park-and-ride-Platz Augsburg-Nord/Oberhausen stranden müssen. „Mit unserer Linie 55 und der Regionalbahn kommen die Fahrgäste trotz Streik schnell ins Augsburger Zentrum“, erklärt GVG-Geschäftsführer Bernhard Schinzel. Die Linie 55 bedient wichtige Haltestellen in Gersthofen wie Ballonstartplatz, Berliner Platz und Rathaus.
Zusätzlich bringt am frühen Morgen ein Verstärkerbus ab der Ziegeleistraße die Fahrgäste der Linie 54 zum Gersthofer Bahnhof, um den nächsten Zug in Richtung Augs- burg-Oberhausen und Hauptbahnhof zu erreichen. Die AVV-Tickets (mit Ausnahme des Kurzstreckentickets) sind auch zur Fahrt im Regionalzug gültig.
Kunden der Linie 57 ins Industriegebiet werden ebenfalls gebeten, mit dem Regionalzug bis Gersthofen Bahnhof zu fahren, wo die Linie 57 hält. Auch die Buslinie 27 von Rettenbergen/Hirblingen über Bärenkeller bis Bärenwirt fährt – wie alle anderen Gersthofer Buslinien – am Mittwoch wie gewohnt.
„Wir haben dies mit der Regierung von Schwaben so abgesprochen“, so Schinzel weiter. Beim letzten Streik hätten die Gersthofer Busse ausnahmsweise bis zur Haltestelle Bärenwirt in Oberhausen fahren dürfen. „Aber dann wären die Kunden halt dort hängen geblieben – und wir hätten die doppelte Fahrstrecke ohne wirklichen Nutzen für alle Beteiligten gehabt.“
Mit dem Shuttlebus zum Gersthofer Bahnhof „sind die Gersthofer schneller in Augsburg als mit dem Bus“. Allerdings gehe es dann während der vierstündigen Streikzeit halt am Augsburger Hauptbahnhof nicht weiter.