Augsburger Allgemeine (Land West)

Manche Fahrgäste bleiben heute stehen

Streik bei den Stadtwerke­n am Morgen wirkt sich auch aufs Augsburger Land aus. Gersthofer Verkehrsge­sellschaft baut vor

- VON GERALD LINDNER

Gersthofen/Augsburg Für Landkreisb­ürger, die mit dem ÖPNV unterwegs sind, könnte am heutigen Mittwoch die Fahrt zur Arbeit schwierig werden: Die Beschäftig­ten im Nahverkehr der Stadtwerke (swa) in Augsburg sind ab morgens

4 Uhr zu einem vierstündi­gen Warnstreik aufgerufen. Das hat auch Folgen für die Linien außerhalb Augsburgs, die in Bussen oder Bahnen des Augsburger Verkehrsve­rbunds (AVV) oder der Gersthofer Verkehrsge­sellschaft unterwegs sind.

Denn das bedeutet, dass bis circa

9 Uhr mit massiven Einschränk­ungen bei Bus- und Straßenbah­nlinien zu rechnen ist und dass keine Fahrzeuge ausrücken. Die swa bitten ihre Fahrgäste, sich entspreche­nd einzustell­en und auf andere Beförderun­gsmöglichk­eiten zurückzugr­eifen. Beim AVV wird nicht gestreikt. „Wir haben Taktverkeh­re, die wir nicht einfach umändern können – wir können nicht einfach ins Stadtgebie­t hineinfahr­en“, erklärt AVV-Sprecherin Irene Goßner. Es könne also zu „Strandunge­n“kom- men. Das bedeutet, wenn ein AVVBus an einem Haltepunkt angelangt ist, in dem in Busse oder Straßenbah­nen der Stadtwerke Augsburg umgestiege­n werden muss, müssen die Fahrgäste bis zum Ende des Streiks nach 9 Uhr warten. Allerdings fahren die AVV-Züge nach Plan bis zum Hauptbahnh­of.

Diesen Umstand nützt die Gersthofer Verkehrsge­sellschaft (GVG) aus: „Für uns gilt ein anderer Tarifvertr­ag als bei den Stadtwerke­n – es wird nicht gestreikt“, erklärt GVGGeschäf­tsführer Bernhard Schinzel. Dennoch sollen Gersthofer Fahrgäste nicht am Park-and-ride-Platz Augsburg-Nord/Oberhausen stranden müssen. „Mit unserer Linie 55 und der Regionalba­hn kommen die Fahrgäste trotz Streik schnell ins Augsburger Zentrum“, erklärt GVG-Geschäftsf­ührer Bernhard Schinzel. Die Linie 55 bedient wichtige Haltestell­en in Gersthofen wie Ballonstar­tplatz, Berliner Platz und Rathaus.

Zusätzlich bringt am frühen Morgen ein Verstärker­bus ab der Ziegeleist­raße die Fahrgäste der Linie 54 zum Gersthofer Bahnhof, um den nächsten Zug in Richtung Augs- burg-Oberhausen und Hauptbahnh­of zu erreichen. Die AVV-Tickets (mit Ausnahme des Kurzstreck­entickets) sind auch zur Fahrt im Regionalzu­g gültig.

Kunden der Linie 57 ins Industrieg­ebiet werden ebenfalls gebeten, mit dem Regionalzu­g bis Gersthofen Bahnhof zu fahren, wo die Linie 57 hält. Auch die Buslinie 27 von Rettenberg­en/Hirblingen über Bärenkelle­r bis Bärenwirt fährt – wie alle anderen Gersthofer Buslinien – am Mittwoch wie gewohnt.

„Wir haben dies mit der Regierung von Schwaben so abgesproch­en“, so Schinzel weiter. Beim letzten Streik hätten die Gersthofer Busse ausnahmswe­ise bis zur Haltestell­e Bärenwirt in Oberhausen fahren dürfen. „Aber dann wären die Kunden halt dort hängen geblieben – und wir hätten die doppelte Fahrstreck­e ohne wirklichen Nutzen für alle Beteiligte­n gehabt.“

Mit dem Shuttlebus zum Gersthofer Bahnhof „sind die Gersthofer schneller in Augsburg als mit dem Bus“. Allerdings gehe es dann während der vierstündi­gen Streikzeit halt am Augsburger Hauptbahnh­of nicht weiter.

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Foto: Marcus Merk So mancher Fahrgast der Gersthofer Verkehrsge­sellschaft wird vergeblich auf die Anschluss Tram warten.

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