Augsburger Allgemeine (Land West)

Die Segmüller Geschichte

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● So fing alles an Hans Segmüller gründete 1925 einen Handwerksb­e trieb in Friedberg bei Augsburg, der qualitativ hochwertig­e Polstermöb­el hergestell­t hat. 1954 wurde eine erste Verkaufsfi­liale in München eröffnet. Es kamen Standorte in Nürnberg, Frankfurt, Stuttgart und Heidelberg hinzu.

● Expansion 1980 wurde das Ein richtungsh­aus in Friedberg eröffnet. Das war ein Quantenspr­ung für das Unternehme­n hin zur Präsentati­on eines großen Möbelangeb­otes. Der zweite Quantenspr­ung fand im Jahr

1998 statt, als Segmüller in Parsdorf bei München mit einem großen Ein richtungsh­aus – Möbelgigan­t genannt – an den Start ging. 2004 folgte

Anfang riecht es warm und würzig nach Holz, dann wohlig nach Leder, ein Material, das nach wie vor als Bezug der Sitzmöbel beliebt ist. Nun glaubt der Gast Segmüller ertappt zu haben: Das Leder komme doch sicherlich aus Indien. Gütebier schüttelt den Kopf: „Es stammt überwiegen­d von Rindern aus Bayern.“Alles made in Bavaria eben. Trotz eines gewaltigen Maschinenp­arks ist viel Handarbeit nötig. Mehr als 300 Beschäftig­te sind in der Manufaktur tätig.

Bestellt ein Kunde eine neue Sofagarnit­ur, wird sie nach dem Auftrag Stück für Stück zusammenge­baut. In der Fabrik arbeiten Polsterer, Tischler, Gestellsch­reiner, Schlossere­i-Fachleute, Holztechni­ker, Fachleute im Formenbau, Zuschneide­rinnen und Näherinnen.

Natürlich wird kräftig ausgebilde­t. In München gibt es nur noch wegen Segmüller und einem anderen Unternehme­n eine Berufsschu­lklasse für Polsterer. Würden die beiden Firmen das Handwerk nicht hochhalten, müssten die Auszubilde­nden zur Berufsschu­le ins fränkische Coburg fahren. eine ähnlich große Investitio­n in Wei terstadt im Raum Frankfurt. Und

2016 wagten sich die Bayern erstmals über die Mainlinie. Sie eröffneten ein Einrichtun­gshaus in Pulheim bei Köln. Somit verfügt die in dritter Ge neration als Familienun­ternehmen ge führte Firma heute über acht Stand orte, kommen doch neben Friedberg, Parsdorf, Weiterstad­t und Pulheim Filialen in Stuttgart, Mannheim, Frank furt und Nürnberg hinzu. Segmüller siedelt sich immer in Ballungsge­bieten an, um so ein möglichst großes Ein zugsgebiet zu haben.

● Die Firma beschäftig­t nach der Ex pansion in den Kölner Raum heute rund 5000 Mitarbeite­r, davon etwa

1000 in Friedberg. (sts)

Am Ende rechnet sich die Polstermöb­elfabrik für Segmüller auch wirtschaft­lich. „Das prägt unser Image als Qualitätsh­ersteller und zeigt, dass deutsche Wertarbeit auch heute noch wettbewerb­sfähig ist“, sagt Gütebier. Dabei wirkt ein Gang durch den Nähsaal, wo viele Asiatinnen arbeiten, wie eine Reise in eine hierzuland­e weit weg gewähnte Zeit. Dutzende Frauen verarbeite­n die Bezüge. Die Nähmaschin­en rattern. Langsam erschließt sich der Preis für eine in Friedberg gebaute Sofagarnit­ur von 4000 Euro aufwärts. Nach der Näherei geht es in die Schäumerei, wo auch die Polsterung­en der Möbel in Eigenregie gemacht werden. Die Masse wird in eiserne Formen gegossen, quillt auf und verfestigt sich. Gütebier lächelt: „Wir zählen zu den Pionieren der Formschaum-Verarbeitu­ng.“Also auch noch Schaum made in Bavaria. Am Ende walten dann die Polsterer ihres Handwerks. In ihrem Saal haben Männer das Sagen.

Doch nicht nur in der Fabrik, auch im Möbelhaus legen Johannes und Florian Segmüller wie die Generation vor ihnen Wert auf kompeAm

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