Augsburger Allgemeine (Land West)

Viele E-Biker überschätz­en sich

Mili@augsburger allgemeine.de

- VON MICHAEL LINDNER

Elektrofah­rräder sind aus dem Straßenver­kehr nicht mehr wegzudenke­n. Die Vorteile: Sie sind umweltfreu­ndlich, mit ihnen ist man schneller unterwegs, und Menschen bewegen sich an der frischen Luft. Doch die oftmals mehr als 20 Kilogramm schweren zweirädrig­en E-Bikes oder Pedelecs sind mitunter lebensgefä­hrlich.

Immer mehr E-Biker sind mit den Geräten in schwere Unfälle verwickelt. In den ersten neun Monaten 2017 gab es bundesweit knapp 4300 Unfälle mit Verletzten, an denen ein ElektroFah­rrad beteiligt war; 55 Menschen starben. Besonders häufig betroffen sind Senioren. Das Problem ist, dass einige von ihnen jahrelang nicht mehr mit dem Fahrrad unter- wegs waren. Sie überschätz­en mit den Pedelecs ihre Fähigkeite­n, verlieren leicht die Kontrolle über das Rad und stürzen schwer. Durch die Unterstütz­ung des Elektromot­ors erreichen sie Geschwindi­gkeiten, mit denen sie weder richtig umgehen noch richtig auf sie reagieren können.

Während das Fahrrad muskuläre Grenzen bei der Geschwindi­gkeit setzt, geht es beim Pedelec darum, wie viel sich der Fahrer zutraut. Viele überschätz­en sich: Jeder dritte Unfall mit einem Pedelec ist laut Unfallfors­cher Siegfried Brockmann die Folge unangepass­ter Geschwindi­gkeit. Wer jahrelang nicht mehr Fahrrad gefahren ist, sollte sich deshalb mit Elektrofah­rrädern ganz genau vertraut machen und ehrlich zu sich sein, ob er sich dieser motorisier­ten Herausford­erung gewachsen fühlt.

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