Augsburger Allgemeine (Land West)
Tradition am neuen Festplatz
Die Waldberger feiern ihre heilige Radegundis
Bobingen Waldberg Jetzt ist in Waldberg sicherlich wieder Ruhe eingekehrt, doch am vergangenen Wochenende war es rund um den Festplatz gegenüber der Radegundiskirche alles andere als ruhig. Dort wurde bis Montag das beliebte und traditionsreiche Radegundisfest gefeiert. Die vielen Schlechtwettervorbereitungen bezüglich des Festplatzes hätte es in diesem Jahr eigentlich gar nicht gebraucht, aber, wie der Kassierer der Schwarzachtaler, Michael Spatz, erklärte: „Jetzt ist der Festplatz super in Schuss und für unsere Zwecke optimal ausgebaut – damit können wir auch in die Zukunft gehen.“
Im Rahmen von Baumaßnahmen des Landkreises und der Stadt Bobingen konnte der Musikverein als Veranstalter des Festes den Platzuntergrund mit Kies aufschütten, Abwasserkanäle für Küche und WC sowie Stromanschlüsse für das Festzelt verlegen. Insgesamt gut 200 Stunden an Eigenleistung wurden dafür aufgewandt, eine hohe zusätzliche Arbeitsbelastung für die Mitglieder, die ohnehin schon die Festvorbereitungen für das Radegundisfest und zum Teil auch in Doppelfunktion für die Prozession und die Gottesdienste stemmen. Zum ersten Mal seit fünf Jahren konnte aufgrund des günstigen Wetters auch der Biergarten in Betrieb genommen werden.
Am Freitagabend spielten die Schwarzachtaler Musikanten selbst im Zelt auf, welches mit rund 700 Besuchern randvoll gefüllt war. Der Festabend wurde mit dem Bieranstich durch Bürgermeister Bernd Müller und Pfarrer Kresimir Gagula eröffnet. Nach der großen Kapelle zeigte eine Formation der Nachwuchsmusiker ihr Können mit Partyliedern, modernen Stimmungskrachern und frischen Gesangstalenten, die eigens vorab per Casting gesucht worden waren.
Schon um 5.30 Uhr ging es am Sonntag für die Musiker weiter mit dem traditionellen Weckruf und zwei Stunden später mit der Frühmesse in der Radegundiskirche, zu der die Fußwallfahrer aus Rommelsried wieder pünktlich eingetroffen waren. Randvoll war die von Messnerin Hermine Kleber und ihren Helfern dekorierte Kirche, die beim feierlichen Hochamt um 9 Uhr sogar bis auf den letzten Stehplatz gefüllt war. Hunderte Menschen schlossen sich danach der Prozession über die Wiesen und Gärten in der Ortsmitte rund um die Schwarzach an und zogen betend und singend hinter der, von den Radegundismädchen getragenen Figur der Ortsheiligen her. Mit einem fröhlichen Rahmenprogramm mit Kinderschminken, Fotowand, Oldtimerausstellung und Leckerem aus Küche und Keller im Festzelt begann das Nachmittagsprogramm, welches seinen Höhepunkt wie alljährlich im Badeentenrennen hatte.
Am Montag klang das Radegundisfest mit einem morgendlichen Gottesdienst und anschließendem Weißwurstfrühstück aus. Über 2000 Besucher während der drei Festtage freuten sich am Ende die Schwarzachtaler Musikanten.