Augsburger Allgemeine (Land West)
Das Geld der Kirche
Mehr Transparenz gefordert
München Das Erzbistum München und Freising fordert von den Diözesen in Deutschland mehr Transparenz in Vermögensdingen. Das sei Voraussetzung für die gegenseitige finanzielle Unterstützung, sagte Generalvikar Peter Beer am Mittwoch in München. Er wünsche sich eine ehrliche, offene Diskussion mit Sachargumenten und auf Basis von Zahlen, nicht auf der Gefühlsebene. Das Erzbistum stellte den Jahresabschluss für 2017 vor, der nach besonders strengen Regeln erstellt wurde. Nur wenige andere Bistümer machten das so, deshalb fehle eine gemeinsame Basis für einen Vergleich, bemängelte Beer.
Von einer pauschalen Finanzspritze für andere Bistümer hält Beer nichts. Man müsse von Fall zu Fall entscheiden und etwa darüber reden, vor welchen Herausforderungen ein Bistum stehe. „Wir sind zu dieser Solidarität bereit“– das müsse aber verantwortungsvoll und transparent geschehen, auch mit Blick auf die Kirchensteuerzahler.
Das Erzbistum hatte zum 31. Dezember 2017 ein Vermögen von rund 3,36 Milliarden Euro, 106 Millionen mehr als 2016. Die Einnahmen lagen bei rund 848 Millionen Euro, davon entfielen 640 Millionen auf die Kirchensteuer (Vorjahr: 590 Millionen). Außerdem gab es 112 Millionen Euro öffentliche Zuschüsse etwa für Religionsunterricht. Die Ausgaben lagen bei 740 Millionen Euro.