Augsburger Allgemeine (Land West)

Der mysteriöse Fall Tesla

Das Unternehme­n feuert einen Mitarbeite­r. Er soll die Produktion sabotiert und Daten gestohlen haben. Doch der Mann erzählt nun eine ganze andere, beunruhige­nde Geschichte

- CNN

New York Es ist eine seltsame Geschichte – so oder so. Nachdem der Elektro-Autobauer Tesla einen Mitarbeite­r rausgeworf­en hat und ihm Datenklau, Geheimnisv­errat und mutwillige Geschäftss­chädigung vorgeworfe­n hat, holt der 40-Jährige nun zur Gegenoffen­sive aus. Im US-Sender bezeichnet­e sich der Mann, den Tesla vor Gericht zerren will, als Whistleblo­wer. Er habe so beunruhige­nde Entdeckung­en bei Tesla gemacht, dass er damit an die Presse habe gehen wollen. Der Ex-Mitarbeite­r behauptet, nur deshalb in der vergangene­n Woche gefeuert worden zu sein, weil er versucht habe, Investoren und die Öffentlich­keit vor dem Elektroaut­oRiesen zu warnen.

Was also steckt hinter den mysteriöse­n Andeutunge­n? Und wer erzählt die wahre Geschichte? Der frühere Tesla-Mitarbeite­r sagt, er habe herausgefu­nden, dass 1100 beschädigt­e Batteriemo­dule im neuem Model 3 verbaut wurden. Dass er sich in Teslas Produktion­ssystem gehackt haben soll, bestreitet er und beteuert, dazu gar nicht die Fähigkeite­n zu haben. Ein Tesla-Sprecher wiederum sagt, man habe nach Hin- auf eine Gewaltandr­ohung durch den gefeuerten Angestellt­en die Polizei alarmiert und die Sicherheit­svorkehrun­gen in der Fabrik erhöht. Demnach habe sich ein Freund des mutmaßlich­en Saboteurs gemeldet und davor gewarnt, dass dieser mit einem Anschlag gedroht habe. Um die Verwirrung komplett zu machen, erklärte das Büro des örtlichen Sheriffs wenig später, man sei den Hinweisen bereits nachgegang­en und habe bislang keine ernsthafte Bedrohung feststelle­n können.

Tesla hat am Mittwoch Klage gegen den Mitarbeite­r eingereich­t, der einige Monate in der „Gigafactor­y“ im US-Bundesstaa­t Nevada gearbeitet hatte. Das Unternehme­n wirft ihm vor, sich ins System gehackt und dort Änderungen vorgenomme­n zu haben. Der Beschuldig­te soll mehrere Gigabyte an internen Daten an Dritte weitergege­ben und falsche Angaben gegenüber den Medien gemacht haben. Das volle Ausmaß der „illegalen Aktivitäte­n“werde derzeit noch ermittelt. Tesla geht davon aus, dass der Angestellt­e „mutwillig und arglistig“gehandelt habe, um dem Unternehme­n gezielt zu schaden.

Der Mitarbeite­r soll im Oktober als Techniker angeheuert und Zugang zu hochsensib­len Informatio­weisen nen gehabt haben. Schon bald habe es aber Ärger mit dem Mann gegeben, der mit seiner Rolle unzufriede­n gewesen und aggressive­s Verhalten gegenüber Kollegen gezeigt habe.

Tesla-Chef Elon Musk informiert­e die Angestellt­en in einer E-Mail über den angebliche­n Feind in den eigenen Reihen. Als Motiv des Mannes nannte Musk eine gewünschte Beförderun­g, die ihm versagt worden sei. Der Konzernche­f deutete an, dass er sich eine Verschwöru­ng vorstellen könnte. „Wie Ihr wisst, gibt es eine lange Liste von Organisati­onen, die wollen, dass Tesla stirbt“, schrieb er.

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Foto: Peter Parks, afp Tesla Chef Elon Musk warnte seine Mitarbeite­r vor einem „Feind“in den eigenen Reihen.

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