Augsburger Allgemeine (Land West)
Verein steigt freiwillig ab
Post SV findet keine Neuzugänge und zieht die Konsequenz
Über Jahrzehnte war der Post SV Augsburg die unumstrittene Nummer eins in der Tischtennis-Szene der Stadt und der Region. Der Verein spielte in der ersten und zweiten Bundesliga, feierte Triumphe im deutschen Pokalwettbewerb und hatte mit Martin Ness, Peter Stähle oder Toni Breumair Spieler in seinen Reihen, die national und international mit Erfolgen auf sich aufmerksam machten. Doch seit Jahren muss der Traditionsverein kleinere Brötchen backen, jetzt zogen die Postler ihr Team sogar aus der Bayernliga zurück und spielen künftig eine Etage tiefer, in der Landesliga.
Genauer gesagt Verbandsliga, wie diese Spielklasse nach der Strukturreform im Bayerischen Tischtennisverband (BTTV) künftig genannt wird. „Wir hatten keine andere Wahl“, erklärte Dieter Voigt, einst selbst bayerischer Einzelmeister und stellvertretender Abteilungsleiter beim Post SV. Denn mit Jens Harti, Max Püschel und Matthias Vogt verließen am Ende der vergangenen Saison wichtige Stammspieler den Klub aus beruflichen oder privaten Gründen. Auch der bisherige Spitzenspieler, der Ungar Soma Fekete (Nationaltrainer der Juniorinnen in seinem Heimatland), steht nicht mehr zur Verfügung. „Natürlich haben wir versucht, talentierte Neuzugänge zu verpflichten“, sagt Voigt, der sich allerdings nur Absagen einhandelte, „die jungen Spieler möchten nicht mehr drei bis vier Mal pro Woche trainieren, sie setzen andere Schwerpunkte. Das müssen wir akzeptieren.“
Oliver Gamm, Thomas Wittl, Tobias Vogelsang, Karl-Heinz Mayer, Reinhold Berger, Dieter Voigt und Marco Staudenmaier bilden künftig das Team der Postler. Mit der TSG Hochzoll geht in dieser Liga noch eine zweite Augsburger Mannschaft an den Start. Zudem stehen Derbys gegen den TSV Schwabmünchen und den SC Siegertshofen auf dem Spielplan. Die SpVgg Westheim und der TSV Königsbrunn gehen noch eine Klasse weiter oben, in der Verbandsoberliga, an den Start.