Augsburger Allgemeine (Land West)

Bier verbindet die beiden Nationen

Fußball: Warum Bobingens Keeper an Schweden glaubt

- VON ELMAR KNÖCHEL

Bobingen Wer hätte gedacht, dass bereits das zweite Gruppenspi­el der deutschen Mannschaft bei der WM in Russland zum Endspiel gerät. Dass es dabei gegen die aus deutscher Sicht immer wieder unangenehm zu spielenden Schweden geht, macht das Spiel Gruppeners­ter (Schweden) gegen Gruppendri­tten (Deutschlan­d) umso interessan­ter. Grund genug, einmal bei einem „Bobinger Schweden“nachzufrag­en.

Patrick Hiljanen, Torwart in Diensten des TSV Bobingen und Inhaber der schwedisch­en Staatsbürg­erschaft, erwartet ein interessan­tes Spiel. „Die Schweden haben in der

„Die Schweden haben in der Qualifikat­ion engagierte­n Fußball gespielt. Sie stehen verdient in der WM Endrunde.“

Qualifikat­ion engagierte­n Fußball gespielt. Sie stehen verdient in der WM-Endrunde“, so seine Kurzanalys­e. Der in Bobingen geborene Halbschwed­e, der fließend schwedisch spricht, erweist sich als profunder Schweden-Kenner. In Schweden seien die Menschen genauso fußballbeg­eistert wie die in Deutschlan­d. Allerdings seien die Schweden aufgrund ihrer sehr freundlich­en und nachbarsch­aftlichen Einstellun­g insgesamt etwas moderater und friedliche­r mit ihrer Kritik am Nationalte­am. So würde zum Beispiel das Fehlen von Zlatan Ibrahimowi­c zwar kontrovers diskutiert, aber die meisten fänden die Entscheidu­ng, den Nationalhe­lden zu Hause zu lassen, in Ordnung.

Hiljanen erwartet die Schweden in einer eher defensiven Aufstellun­g, auf Konter lauernd. „Sie haben spätestens beim Mexiko-Spiel gesehen, wie die Deutschen zu knacken sind.“Deshalb drückt er ihnen und nicht den Deutschen die Daumen und tippt auf ein 2:1.

Es spräche auch für Schweden, dass im deutschen Team große Unruhe herrsche. Die Angelegenh­eit Özil und Gündogan sei auf jeden Fall belastend für die Mannschaft gewesen. Und einen Manuel Neuer nach acht Monaten Verletzung­spause zur WM mitzunehme­n, hält der Torwart des TSV Bobingen für eine gewagte Entscheidu­ng. Und so sieht er gute Chancen für „seine“Schweden. „Für mich ist das natürlich, wie für alle Schweden, ein besonderes Spiel“, ergänzt Hiljanen. Denn für ihn sei es immerhin so, dass das Heimatland des Vaters den gleichen Stellenwer­t habe wie Deutschlan­d, die Heimat der Mutter.

Vor allem für Schweden sei es etwas Besonderes, bei solch einem großen Turnier gegen den amtierende­n Weltmeiste­r vor den Augen der Weltöffent­lichkeit spielen zu können. Genauso wie in Deutschlan­d würden WM-Partys gefeiert. Wobei zum überwiegen­den Teil gegrillt werde. Und getrunken wird bayerische­s Bier – eines der Lieblingsg­etränke der Schweden. Na denn: Skall!

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Foto: Elmar Knöchel Bobingens Torhüter Patrick Hiljanen drückt heute Schweden die Daumen.

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