Augsburger Allgemeine (Land West)
Familien brauchen mehr Hilfen
Auch die Eltern im Augsburger Land sind öfters überfordert
Landkreis Augsburg Schwierige familiäre Situationen und überforderte Eltern: Immer mehr Familien in Bayern brauchen Hilfe bei der Erziehung. Auch im Landkreis Augsburg stiegen die Fallzahlen zuletzt: Zum Jahreswechsel 2016/17 waren 1176 erzieherische Hilfen in Gang und somit 39 mehr als im Vorjahr. Dies geht aus Zahlen der Kinderund Jugendhilfestatistik hervor.
Die Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe treffen dabei täglich auf die geballte Bandbreite der Probleme: auf Rat suchende Eltern, auf suchtkranke Jugendliche sowie auf Heranwachsende, die unter der Krankheit, Trennung oder Arbeitslosigkeit der Eltern leiden. Sie kümmern sich ebenso um Buben und Mädchen, die vernachlässigt und misshandelt werden, sowie um junge Flüchtlinge.
Erste Anlaufstellen sind oft die Erziehungs-, Familien- und Jugendberatungsstellen. Die stationäre Unterbringung ist die teuerste aller Jugendhilfeangebote und der letzte Schritt in einer langen Kette. Entweder war das Kindeswohl gefährdet, oder die Beratungen, Gespräche und Therapien blieben erfolglos.
Auch unbegleitete minderjährige Flüchtlinge werden meist in Heimen untergebracht. Im Landkreis lebten 182 Mädchen und Buben in Pflegefamilien, weitere 189 waren in einem Heim oder einer sonstigen betreuten Wohnform. Immer bedeutsamer werden auch die gewährten Eingliederungshilfen für seelische behinderte junge Menschen, die an Suchtkrankheiten, Psychosen oder Persönlichkeitsstörungen leiden. 258 Fälle weist die aktuelle Statistik aus.