Augsburger Allgemeine (Land West)
In Horgau springt der Funke über
Es war ein Reiterfest in allen Belangen. Trotz klangvollen Namen, Olympiateilnehmern und Nationenpreisträgern setzt sich eine Amateurin durch. Rahmenprogramm kommt gut an
Horgau Traumwetter, Spitzensport, viele Zuschauer und unfallfrei – mehr konnte der Veranstalter nicht erwarten. „Natürlich steht und fällt so eine Veranstaltung mit dem Wetter, aber diesmal hat schon alles restlos gepasst“, resümiert Dieter Winterhalder, der Erste Vorsitzende des Reit- und Fahrvereins Horgau und gleichzeitig der Verantwortliche für die Hindernisbahnen. „Dank meiner großartigen Parcours-Helfermannschaft konnte trotz der großen Startfelder der Zeitplan strengstens eingehalten werden.“
Auch das Rahmenprogramm kam sehr gut an. Public Viewing im Festzelt und im Anschluss ein Sonnwendfeuer. „Zuerst haben wir die Schweden angezündet und dann das Feuer“, bemerkte ein Reiter am Sonntagmorgen bei der Parcoursbesichtigung.
Zum Sport: Beim Höhepunkt, der Veranstaltung, dem M-Springen * am Sonntag um 14 Uhr, gingen 36 Reiter an den Start, von denen acht fehlerfrei blieben und somit das Stechen erreichten. Aufgrund deren klangvoller Namen war für die rund 500 Zuschauer rund um den Parcours ein packendes Stechen zu erwarten. Und dann folgte die Überraschung: Überlegene Siegerin wurde die einzige echte Amateurin, Nicole Blessing, vom Reit- und Fahrverein Bellenberg, mit Ihrer Schimmelstute Bon Bini. Sie ließ den Profis wie Olympiateilnehmer in der Vielseitigkeit Bodo Battenberg oder dem für das Gestüt Jennissen reitenden neuseeländischen Nationenpreissieger Richard Gardner oder der Lokalgröße Werner Ehinger, der gleich mit zwei Pferden ins Stechen kam, keine Chance.
Siegerin in der 2. Abteilung wurde die junge dänische Berufsreiterin Pernille Fabricius Tange mit ihrem Pferd Sofia von Stolzenberg. Mit der Slowenin Vesna Kralj, der Vorjahressiegerin, hatte dieses Finale einen internationalen Flair. Die Sieger in den M-Springen der ersten beiden Tage waren Dietmar Bschorr, Holzheim und Richard Gardner.
Mit insgesamt einem Sieg und zehn Platzierungen schnitten die Teilnehmer des gastgebenden Vereins zwar nicht ganz so gut ab wie in den letzten Jahren, was aber darauf zurückzuführen ist, dass sich einige in den nächsthöheren Klassen versuchten. Die erfolgreichsten Reiter waren Anna Buberl, die mit Raja das E-Springen mit Idealzeit gewann, und Stefanie Rumesz, die sich mit ihrem Calli in beiden A-Springen ** platzieren konnte.
Beim Ausklang, bei dem trotz ihres Zehn-Stunden-Einsatzes sogar noch die Richtercrew um Heinrich Liegl, dem ehemaligen Leiter des schwäbischen Leistungszentrums in Mertingen, anwesend war, konnte man auf drei wirklich gelungene Tage zurückblicken.