Augsburger Allgemeine (Land West)
Schwalbenschwanz im Umweltzentrum entdeckt
Raupen des Schmetterlings fühlen sich im archäologischen Garten wohl
Diedorf Kreppen Bei der Arbeit im „Archäologischen Garten“im Umweltzentrum Schmuttertal wurden vor Kurzem Raupen des wohl größten einheimischen Tagfalters, des Schwalbenschwanzes (Papilio machaon), entdeckt. Mit seinen prächtigen Farben zählt der Schwalbenschwanz zu den am schönsten gefärbten Schmetterlingen Europas. Der Grund, dass sich die Raupen gerade dort wohlfühlen, liegt wohl an den Pflanzenarten, die der Arbeitskreis für Vor- und Frühgeschichte seit einigen Jahren hegt und pflegt. Die SchwalbenschwanzRaupen sind ausgesprochene Feinschmecker und ernähren sich ausschließlich von Doldenblütengewächsen. Auf dem Speiseplan der Raupen stehen wilde Möhren, Dill, Fenchel, Kümmel oder Pastinaken. Der Schwalbenschwanz steht unter Naturschutz und ist sehr selten geworden. Die kleinen Raupen sind erst schwarz und bekommen mit dem Wachsen nach einiger Zeit einen grünen Körper mit schwarzen Querbinden und roten Punkten.
Kreisheimatpflegerin Gisela Mahnkopf freute sich. „Hier zeigt sich deutlich, dass der Arbeitskreis im Umweltzentrum mit seinem archäologischen Garten einen wichtigen Beitrag zu Biodiversität und Artenvielfalt leistet!“
Wer zum Erhalt dieses besonderen Schmetterlings beitragen möchte, sollte Raupen, die im eigenen Garten entdeckt werden, gewähren lassen. Die Wirtspflanzen sollten nicht geerntet werden, da sich die Raupen zum Verpuppen darin verstecken. Auch der Anbau einiger Exemplare bevorzugter Pflanzen im eigenen Garten sollte für mehr Lebensraum der bedrohten Schmetterlinge sorgen.
Der „Archäologische Garten“im Umweltzentrum Schmuttertal wurde als Teildisziplin der experimentellen Archäologie angelegt. Ergebnisse liefern wichtige Erkenntnisse zur Geschichte der Kulturpflanzen und Unkräuter und sind ein wesentlicher Bestandteil der Erforschung des täglichen Lebens in der Vergangenheit.