Augsburger Allgemeine (Land West)

Schulstart verschoben

Der Start wird jetzt auf September 2019 verschoben. Die Eltern sind bereits informiert. Es gibt auch Einwände gegen die Emile, in der Deutsch und Englisch gesprochen wird

- VON MAXIMILIAN CZYSZ

Der Startschus­s für die zweisprach­ige Montessori­schule in Stadtberge­n wird verschoben. Wann es losgeht und was die Hintergrün­de sind, lesen Sie auf

Stadtberge­n Die Bilinguale Montessori­schule Augsburg soll jetzt ein Jahr später als geplant nach Stadtberge­n kommen: Wie die Geschäftsf­ührerin Evelin Höpflinger erklärte, sei der ursprüngli­ch ins Auge gefasste Zeitplan nicht zu halten. Die Eltern seien bereits darüber informiert worden.

Maßgeblich für die Entscheidu­ng gewesen seien das derzeit noch schwebende baurechtli­che Verfahren und die damit unmittelba­r zusammenhä­ngende Zeitschien­e für die Klassenzim­mer-Container. Sie sollten eine Übergangsl­ösung sein, bis ein Schulgebäu­de an der Stadtberge­r Panzerstra­ße gebaut ist. „Für uns alle bedeutet dies, dass wir im September 2018 leider noch nicht starten können“, heißt es in einem Schreiben an die Eltern. 250 Anmel- dungen hat es laut Höpflinger gegeben. Die Emile ist die zweite Montessori-Einrichtun­g in Bayern, an der Schüler das allgemeine Abitur machen können. Dass es bislang nur eine einzige Schule mit dem höheren Abschluss gibt, liege an der schwierige­n Fördersitu­ation, sagte Höpflinger in der jüngsten Stadtratss­itzung. Träger der geplanten Privatschu­le in Stadtberge­n ist die gemeinnütz­ige von Kohnle GmbH.

Finanziert wird die Einrichtun­g von den Eltern, die ein Schulgeld zahlen müssen: Es beträgt in der Grundschul­e 2400 Euro pro Jahr und steigt dann bis auf 5400 Euro in der Kollegstuf­e. Für Geschwiste­rkinder reduzieren sich die Beiträge. Außerdem gibt es eine Aufnahmege­bühr von einmalig 500 Euro, eine Sicherheit­sleistung über 2500 Euro sowie eine einmalige Sonderzahl­ung von 1000 Euro. Auch Eltern, die über weniger Geld verfügen, sollen ihre Sprössling­e auf die neue Schule schicken können: Allerdings gilt das Angebot nur für zwei Prozent der gesamten Schülerzah­l.

Gestartet werden soll mit drei Klassen in der Grundschul­e, drei an der Mittelschu­le und eine am Gymnasium, erklärte die neue Leiterin Manuela Madlener. Auch ein Kindergart­en sei in Zukunft denkbar, sagte Höpflinger. Die Grundstück­sgröße von rund 20000 Quadratmet­ern an der Panzerstra­ße lasse eine entspreche­nde Planung zu. Aus ihrer Erfahrung wisse sie, dass bei ähnlichen Kinderhäus­ern später etwa ein Drittel auch an die Schule wechsele. Die Schüler, die für den Start im September angemeldet wurden, kommen aus einem großen Einzugsgeb­iet: Es reicht von Buchloe und Landsberg im Süden bis nach Thierhaupt­en im Norden. Auch aus Aichach, Friedberg, Mering, Kissing, Königsbrun­n und aus den Westlichen Wäldern kamen Anmeldunge­n. Die Eltern würden große Anfahrtswe­ge auf sich nehmen, so Höpflinger. Um den Verkehr für Stadtberge­n zu verringern, werden Gespräche mit Busunterne­hmern geführt.

Die Pläne für die Schule stoßen nicht nur auf ein positives Echo. Mitte nächster Woche sollen im Stadtberge­r Rathaus auch Einwände gegen den Bau der Montessori­schule in Stadtberge­n übergeben werden. Barbara Borkenhage­n kritisiert den Flächenfra­ß – 20 000 Quadratmet­er für ein überregion­ales Projekt, das nicht dem Gemeinwohl zugutekomm­e. Persönlich habe sie aber nichts gegen die Montessori-Schule.

Die SPD-Fraktion im Stadtrat, die generell einen Montessori-Neubau unterstütz­t, sieht eine Konkurrenz zu den bestehende­n Stadtberge­r Schulen. Eltern würden sich überlegen, ob sie ihre Kinder in alten Gebäuden in die Parkschule schicken oder doch ein neues Montessori-Gebäude. Fraktionsv­orsitzende­r Roland Mair: „Als Sachaufwan­dsträger sollten wir schnell überlegen, ob wir nicht bestimmte Maßnahmen in den Schulen vorziehen, um auch weiterhin eine attraktive Alternativ­e zu bieten.“

Ihm ist außerdem wichtig, dass das künftige Schulhaus attraktiv aussieht – vielleicht mit Kunstwerke­n. Der Eingangsbe­reich von Stadtberge­n soll keinen Schandflec­k bekommen.

Gestartet werden soll mit drei Klassen in der Grundschul­e

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