Augsburger Allgemeine (Land West)
Brych muss weiter warten
Achtelfinale ohne den Schiedsrichter
Moskau Der Traum vom Endspiel der Fußball-WM wird für Felix Brych zur zähen Hängepartie. Das Achtelfinale beim Turnier in Russland findet ohne den deutschen Top-Schiedsrichter statt. Der Münchner wurde vom Weltverband Fifa auch für die letzten beiden Partien der ersten K.-o.-Runde am Dienstag nicht berücksichtigt.
Obwohl Brych bei seiner zweiten WM bislang erst auf einen mageren Vorrunden-Einsatz im brisanten Duell der Schweiz gegen Serbien kommt, darf er noch auf weitere hochkarätige Einsätze hoffen. Der Welt-Schiedsrichter des Jahres 2017 befindet sich weiterhin in Russland, trainiert dort in Moskau wie auch seine Assistenten Mark Borsch und Stefan Lupp regelmäßig mit seinen Kollegen. Bislang wurde bis auf die Unparteiischen, die als Ersatzmänner in der Vorrunde an den vier WM-Standorten fungierten, an denen kein K.-o.-Rundenspiel stattfindet, noch kein Schiedsrichter nach Hause geschickt.
Dennoch dürfen bislang nur die Kollegen von Brych bei den entscheidenden Spielen ran. Der Slowene Damir Skomina erhält beim Spiel von Schweden gegen Schweiz am Dienstag bereits den dritten Einsatz. Auch der Amerikaner Mark Geiger, der das deutsche 0:2 gegen Südkorea pfiff, darf beim Duell von England mit Kolumbien das dritte Mal ran. Brych muss nun mindestens bis zu den ersten Viertelfinals am Freitag warten.
Dass Brych im Achtelfinale nur zuschauen darf, muss allerdings noch kein schlechtes Omen für ein mögliches Finale sein. Ein Einsatz im Viertelfinale würde die Berufung für das Endspiel nicht ausschließen:
Erst vor vier Jahren wusste der Italiener Nicola Rizzoli in der Runde der besten Acht zu überzeugen – und durfte prompt das große Duell von Deutschland gegen Argentinien leiten.