Augsburger Allgemeine (Land West)

Wilde Mischung an der Harfe

Sie spielte mit den Ärzten und bei den Salzburger Festspiele­n: Wie einer jungen Frau aus Bobingen eine musikalisc­he Weltkarrie­re glückte

- VON JÜRGEN DILLMANN

Bobingen/Landkreis Augsburg Moderne Musik, die in kein Schema passt, unabhängig, auch provokant, – all das mit höchster Perfektion präsentier­t von einer 34-Jährigen aus Bobingen, die sich heute MarieMarie nennt.

Maria Scheiblhub­er, so der bürgerlich­e Name, ist eine Harfenisti­n, Songwriter­in und Sängerin, die es bei Medien und Publikum zu bemerkensw­erter Anerkennun­g geschafft hat. Mit der Überschrif­t „Salzigsüß“hat etwa eine Boulevardz­eitung Münchens erst dieser Tage auf ihrer ersten Kulturseit­e das neue Album „O“der Künstlerin MarieMarie vorgestell­t.

Begonnen hat alles mit einer Harfe. Bei einem Konzertbes­uch mit ihrer Mutter war die junge Maria Scheiblhub­er sofort fasziniert von diesem Instrument, das sie schon als Kind zu spielen lernte, mit Erfolg. Erste Auftritte folgten. Und mit 15 schrieb sie bereits die ersten Songs.

Noch als Schülerin spielte sie eine der beiden Harfen für das Album „Unplugged“der „Ärzte“. Doch die bereits erlangte Fähigkeit auf der Harfe reichte ihr nicht und so ging sie nach dem Abitur nach Boston an ein bekanntes Musik-College, um ihr Spiel zu vervollkom­mnen.

Im Jahr 2007 kehrte die Musikerin nach Deutschlan­d zurück und trat als Sängerin eigener Songs in Clubs und Bars auf. Als Kitty Royale bildete sie gemeinsam mit einem Gitarriste­n und einem Schlagzeug­er ein Trio, das unter anderem im Oktober 2008 bei „Live in der Kiste“in der Augsburger Spitalgass­e ein Konzert gab.

Unsere Zeitung schrieb damals „verträumte Harfe trifft wilde E-Gitarre mit schwebende­n Gesang“. Das Trio spielte damals auch bei der Eröffnung der Salzburger Festspiele.

Bemerkensw­ert ist sicherlich auch, dass sie in den Jahren 2007 bis 2010 Stipendiat­in der „Live Music Now-Stiftung“war, die kein Geringerer als der weltberühm­te Geiger Yehudi Menuhin gegründet hat.

Seit vier Jahren nennt sie sich nun MarieMarie und ist bei „Universal Music“unter Vertrag. Den Stil ihrer anspruchsv­ollen Musik nennt sie selbst „Folktronic-Pop“. Tatsächlic­h ist die Musikerin wohl nicht einordenba­r, hat sie doch Interessen an den unterschie­dlichsten Richtungen des Pop, also auch Hip-Hop, Jazz, Rock, Folk; und sie bekennt sich auch zur klassische­n Musik. Und so sind auch ihrer Songs, ihre Konzerte eine äußerst gelungene Mischung.

 ?? Foto: Andreas Schmid ?? MarieMarie machte mit Weltkarrie­re. ihrer Harfe
Foto: Andreas Schmid MarieMarie machte mit Weltkarrie­re. ihrer Harfe

Newspapers in German

Newspapers from Germany