Augsburger Allgemeine (Land West)
Wilde Mischung an der Harfe
Sie spielte mit den Ärzten und bei den Salzburger Festspielen: Wie einer jungen Frau aus Bobingen eine musikalische Weltkarriere glückte
Bobingen/Landkreis Augsburg Moderne Musik, die in kein Schema passt, unabhängig, auch provokant, – all das mit höchster Perfektion präsentiert von einer 34-Jährigen aus Bobingen, die sich heute MarieMarie nennt.
Maria Scheiblhuber, so der bürgerliche Name, ist eine Harfenistin, Songwriterin und Sängerin, die es bei Medien und Publikum zu bemerkenswerter Anerkennung geschafft hat. Mit der Überschrift „Salzigsüß“hat etwa eine Boulevardzeitung Münchens erst dieser Tage auf ihrer ersten Kulturseite das neue Album „O“der Künstlerin MarieMarie vorgestellt.
Begonnen hat alles mit einer Harfe. Bei einem Konzertbesuch mit ihrer Mutter war die junge Maria Scheiblhuber sofort fasziniert von diesem Instrument, das sie schon als Kind zu spielen lernte, mit Erfolg. Erste Auftritte folgten. Und mit 15 schrieb sie bereits die ersten Songs.
Noch als Schülerin spielte sie eine der beiden Harfen für das Album „Unplugged“der „Ärzte“. Doch die bereits erlangte Fähigkeit auf der Harfe reichte ihr nicht und so ging sie nach dem Abitur nach Boston an ein bekanntes Musik-College, um ihr Spiel zu vervollkommnen.
Im Jahr 2007 kehrte die Musikerin nach Deutschland zurück und trat als Sängerin eigener Songs in Clubs und Bars auf. Als Kitty Royale bildete sie gemeinsam mit einem Gitarristen und einem Schlagzeuger ein Trio, das unter anderem im Oktober 2008 bei „Live in der Kiste“in der Augsburger Spitalgasse ein Konzert gab.
Unsere Zeitung schrieb damals „verträumte Harfe trifft wilde E-Gitarre mit schwebenden Gesang“. Das Trio spielte damals auch bei der Eröffnung der Salzburger Festspiele.
Bemerkenswert ist sicherlich auch, dass sie in den Jahren 2007 bis 2010 Stipendiatin der „Live Music Now-Stiftung“war, die kein Geringerer als der weltberühmte Geiger Yehudi Menuhin gegründet hat.
Seit vier Jahren nennt sie sich nun MarieMarie und ist bei „Universal Music“unter Vertrag. Den Stil ihrer anspruchsvollen Musik nennt sie selbst „Folktronic-Pop“. Tatsächlich ist die Musikerin wohl nicht einordenbar, hat sie doch Interessen an den unterschiedlichsten Richtungen des Pop, also auch Hip-Hop, Jazz, Rock, Folk; und sie bekennt sich auch zur klassischen Musik. Und so sind auch ihrer Songs, ihre Konzerte eine äußerst gelungene Mischung.