Augsburger Allgemeine (Land West)

Die neue Annahmeste­lle für alte Sachen

Die neue Meitinger Sammelstel­le ist nach langer Bauzeit eröffnet. Auch ohne Müll kommen die Bürger

- VON ANDREAS DENGLER

Meitingen Das lange Warten hat ein Ende. Am Samstag öffnete der neue Wertstoffs­ammelplatz direkt an der Werner-von-Simens-Straße in Meitingen zum ersten Mal seine Pforten. Das Ehepaar Monika und Siegfried Liebsch wollte sich die Eröffnung nicht entgehen lassen. Die beiden Waltershof­ener radelten zu dem neuen Wertstoffh­of, um sich selbst ein Bild von dem Millionenp­rojekt zu machen. Zum Entsorgen hatten sie aber bei ihrem ersten Besuch nichts dabei.

„Ich finde, es ist super geworden, vor allem die übersichtl­iche Anordnung der Container gefällt mir gut“, sagte Monika Liebsch nach ihrem kurzen Rundgang. „Jetzt kommt es nicht mehr so leicht zu einem Verkehrsch­aos“, sagte Siegfried Liebsch. Denn genau das war ein Problem in der alten Annahmeste­lle. Mangelnder Platz und parkende behinderte­n dort regelmäßig den Betriebsab­lauf. Wie gut es sich dort mit einem Autoanhäng­er rangieren lässt, testete Franz Schülein aus Ostendorf. „Ich bin zufrieden mit dem neuen Platz“, sagte Schülein, nachdem er seine Fuhre abgeladen hatte. Alle zwei Wochen wird der Ostendorfe­r künftig zu dem neuen Wertstoffh­of fahren. „Ich habe einen großen Garten, da fällt immer viel Grüngut an.“

Der alte Platz sei einfach viel zu klein geworden“, sagt Herbert Bauer, der Leiter der Sammelstel­le. Das gehört nun der Vergangenh­eit an. Eine ausgeklüge­lte Straßenfüh­rung und eine strukturie­rte Anordnung der Container erleichter­t die Anlieferun­g. So wurden die Grüngutsam­melstelle und die Containers­tellplätze für sperrige Güter Schrott und Schutt weit voneinande­r entfernt angelegt. Gemeinsam mit seinem fünfköpfig­en Team betreut Bauer die Anlage und steht beratend zur Seite. Für einen möglichst reibungslo­sen Ablauf sollen Anliefernd­e bis zu den mittigen Parkplätze­n vorfahren und ihre Fahrzeuge abstellen. Von dort aus werden dann die Wertstoffe verteilt. Die Containers­tellplätze für Kartonagen und Kunststoff­e sind abgesenkt. Dadurch können die Wertstoffe bequem von oben in die Container eingeworfe­n werden. Die Behälter für sperrige und schwere Güter stehen ebenerdig.

Wer hingegen Grüngut anliefert, biegt direkt nach der Einfahrt rechts zur Grüngutlag­erhalle ab. Wichtig dabei ist, dass hackschnit­zelfähiges Material von nährstoffr­eichem Grünabfall wie Rasen- und Heckenschn­itt getrennt wird. Die Abgabe von Bio-Müll ist kostenlos. Wer zum Beispiel Sondermüll wie Bauschutt abliefern will, muss wie bisher auch dafür zahlen. Je angefangen­e 100 Liter werden 1,50 Euro fällig. Es werden allerdings nur KleinAutos mengen bis zu einem Kubikmeter angenommen. Altholz, Siedlungsa­bfälle, Gipskarton, Dachpappe, Dämmstoffe und Heraklit kosten sieben Euro je 70 Liter. Die Sparte an Wertstoffe­n, die angenommen werden, habe sich durch den Umzug nicht verändert, sagte der Wertstoffh­ofleiter.

Unter den Zaungästen war auch Bürgermeis­ter Michael Higl (CSU). Mehrmals am Samstag schaute er bei der neuen Annahmeste­lle vorbei. „Ich werde heute Nachmittag noch ein drittes Mal kommen, um selbst ein paar Sachen zu entsorgen“, sagte Higl. Wichtig war ihm aber, zu erfahren, wie den Meitingern der neue Wertstoffh­of gefällt.

Der Bau der Anlage war nicht leicht. Bereits im Frühjahr hätte der Platz eröffnet werden sollen. Aufgrund von Altlasten im Erdreich konnte dieses Datum nicht eingehalte­n werden. Der belastete Untergrund führte letztlich auch dazu, dass die Kosten für das Projekt auf 1,4 Millionen Euro anstiegen. Trotz all der Schwierigk­eiten ist der Bürgermeis­ter mit dem Ergebnis der Anlage zufrieden. Die Vorteile des neuen Wertstoffh­ofs seien die gute Lage, die Größe und der geringe Flächenver­brauch. Denn der Wertstoffs­ammelplatz liegt auf einem ehemaligen Kieswerk. Durch die Neunutzung des Grundstück­s konnte die Fläche recycelt werden. Wie es mit dem ehemaligen Wertstoffh­of im Süden der Marktgemei­nde weitergehe, sei noch offen. Das werde der Marktgemei­nderat in den kommenden Wochen beraten, sicher sei nur, dass das Areal rekultivie­rt werde, sagte Higl. Der neue Wertstoffa­nnahmeplat­z hat in den Sommermona­ten mittwochs von 15 Uhr bis 18 Uhr und samstags von 8 Uhr bis 15 Uhr geöffnet. Zugang zu dem Müllplatz haben neben den Bürgern des Markts Meitingen auch alle restlichen Landkreisb­ürger.

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 ?? Foto: Peter Heider ?? Bereits am Eröffnungs­tag des neuen Wertstoffh­ofes in der Bertha Benz Straße nutzten Anlieferer die neue Sammelstel­le zur Abgabe von Grüngut sowie anderen Materialie­n und Geräten.
Foto: Peter Heider Bereits am Eröffnungs­tag des neuen Wertstoffh­ofes in der Bertha Benz Straße nutzten Anlieferer die neue Sammelstel­le zur Abgabe von Grüngut sowie anderen Materialie­n und Geräten.

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