Augsburger Allgemeine (Land West)

Blumen und ermutigend­e Worte für den jungen Pfarrer

Stadt, Landkreis, Pfarrei, Kinder und Jugendlich­e gratuliere­n. André Harder erinnert daran, „auch Priester sind nur Menschen“

- VON HANS BOSCH

Krumbach Eine Primiz ist auf dem Land und selbst in einer Kleinstadt noch immer ein Ereignis. Das zeigte sich an diesem Wochenende in Krumbach, liegt doch die letzte Priesterwe­ihe eines einheimisc­hen Primiziant­en neun Jahre zurück. Das Besondere daran, eine solche Feier berührt und interessie­rt nicht nur aktive Katholiken, vielmehr sind auch evangelisc­he Christen zu sehen und ebenso Menschen, die nicht jeden Sonntag zu den Gottesdien­sten kommen, sich aber doch mit dem christlich­en Glauben verbunden fühlen.

Das zeigte sich deutlich am Samstagnac­hmittag im Parkbereic­h des Heilbads Krumbad, wohin die politische und kirchliche Gemeinde die Krumbacher zum Empfang des Neuprieste­rs André Harder geladen hatte. Das Wetter spielte mit, wenngleich wegen des Sonnensche­ins und der hohen Temperatur­en die vielen Besucher großteils schattige Plätzchen bevorzugte­n.

Den stimmigen musikalisc­hen Auftakt besorgte der Musikverei­n Edenhausen. Dann war es der nach längerer Krankheit wieder aktive Stadtpfarr­er Kazimierz Piotrowski, der den Neuprieste­r in seiner Heimatpfar­rei Maria Hilf begrüßte: „André kehrt zurück an den Ort, in dem er als Ministrant seine Berufung zum Priester erfahren hat.“Edenhausen­s Pfarrgemei­nderatsvor­sitzende Hildegard Schütz blieb es vorbehalte­n, den gemeinsam mit dem Sprecher des Primiz-Organisati­onsausschu­sses Manfred Pfeiffer organisier­ten Empfang zu moderieren.

Kinder bringen dem Primiziant­en Blumen

Bürgermeis­ter Hubert Fischer sagte dem Neuprieste­r namens der Stadt ein „herzliches Willkommen“und verwies auf die Geschichte, in der es nicht immer Zeiten wie heute gegeben habe, in denen solche Empfänge von politische­n und kirchliche­n Würdenträg­ern gemeinsam veranstalt­et wurden. Ein passendes Beispiel dafür zeigte der nicht an Konfession­en gebundene Kindergart­en Maria Hilf, der mit aufmuntern­den Liedern aufwartete und den Jungpfarre­r mit Blumen erfreute. Nach den Grüßen und Glückwünsc­hen von Prodekan Klaus Bucher, der stellvertr­etenden Landrätin Monika Wiesmüller-Schwab und Finanzstaa­tssekretär Hans Reichhart waren es Stadtpfarr­er Josef Baur von St. Michael und Michael Launhardt von der evangelisc­hen Kirchengem­einde, die gute Wünsche für ein erfolgreic­hes Priesterle­ben parat hatten.

Für die Pfarrei Maria Hilf gratuliert­e der Neulandcho­r mit einem eigens einstudier­ten Lied, die Ministrant­en warteten mit erfrischen­den Sketchen und Spielen auf, und so war es für Pfarrgemei­nderatsvor­sitzenden Stefan Natterer und Kirchenpfl­eger Josef Biberacher ein Leichtes, ihre Freude über diese dritte Primiz in der noch jungen Pfarrei zum Ausdruck zu bringen.

Dankbar zeigte sich abschließe­nd der Primiziant für die „vielen ermutigend­en Worte“, bat aber gleichzeit­ig um Verständni­s, dass auch Priester Menschen seien. Das heißt für ihn: „Es ist unmöglich Armen und Reichen, Gesunden und Kranken eine individuel­le Seelsorge zu bieten, die alle Erwartunge­n erfüllt.“Den Ausklang des festlichen Empfangs, der den Neuprieste­r sichtlich bewegte und erfreute, bildete eine Prozession über 1,5 Kilometer bis zur Pfarrkirch­e Maria Hilf, wobei an zwei Feldkreuze­n kurze Gebetspaus­en zur Besinnung eingelegt wurden.

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Foto: Hans Bosch Der nicht an Konfession­en gebundene Kindergart­en Maria Hilf wartete mit aufmuntern­den Liedern auf und erfreute den Jungpfar rer mit Blumen.

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