Augsburger Allgemeine (Land West)
Hund beißt Frau in die Brust – Operation nötig
Ein Hund hat einer Frau in einer Nacktbadezone am Chiemsee in die Brust gebissen. Nach Polizeiangaben vom Montag war die Frau am Sonntag in Seeon-Seebruck (Landkreis Traunstein) beim Spazierengehen unvermittelt von dem Hund angegriffen worden. Das Tier gehörte demnach einem Paar, das sich zu dem Zeitpunkt beim Nacktbaden befand und noch einen zweiten Hund dabei hatte. Weil sich ihre Schmerzen verschlimmerten, musste die Frau in der Nacht in einem Krankenhaus operiert werden. Die Polizei forderte nun Zeugen des Vorfalls auf, sich zu melden. Details zum Alter der Frau und zu ihren Verletzungen waren zunächst nicht bekannt.
Herr Nisseler, Sie beraten ehrenamtlich zusammen mit vier Kollegen in der Stadt Augsburg Bürger über Möglichkeiten der Wohnungsanpassung im Alter und bei einer Behinderung. Sie kommen auf Anfrage auch nach Hause. Was ist Ihr Ziel bei diesen Beratungen?
Günter Nisseler: Wir wollen Mitbürger unterstützen, dass diese möglichst lange und selbstbestimmt in ihren Wohnungen oder Häusern leben können. Außerdem soll das Unfallrisiko minimiert werden. Zudem wollen wir Menschen, die andere daheim pflegen, den Alltag erleichtern.
Welche Menschen wenden sich an Sie?
Nisseler: Es sind überwiegend Senioren. Ab circa 70 Jahren aufwärts ist bei vielen die Mobilität eingeschränkt. Mein jüngster Fall aber war eine Familie mit einem siebenjährigen Kind, das geistig und körperlich schwerst behindert war. Da musste das Lebensumfeld der Situation angepasst werden.
Wo bekommen Senioren in ihren eigenen vier Wänden Probleme?
Nisseler: Das sind natürlich die Treppen. Es geht oft beim Hauseingang los, wo sich meistens schon Stufen befinden. Hier kann man zum Beispiel eine Rampe anbringen. Bei Treppen im Haus kann natürlich ein Treppenlift helfen. Riesen Probleme können aber auch schon Teppiche bereiten.
Wieso ausgerechnet Teppiche?
Nisseler: Teppichläufer bergen eine enorme Sturzgefahr. Oft sind die Brücken schon alt und ausgelatscht und wölben sich. Aber Teppiche sind bei älteren Menschen ein heikles Thema. Da werden Sie als Berater schier verrückt.
Wieso das denn?
Nisseler: Jemanden davon zu überzeugen, einen Teppichläufer aus der Wohnung zu bringen, ist eine wahre Meisterleistung. Oft hängen die Besitzer mit so viel Herzblut daran. Da ist eine Wohnung schneller saniert, als dass man sich von einem Teppich trennt.
Welche Gefahrenquellen gibt es noch daheim?
Nisseler: Oft lauern Stolperfallen an Türschwellen. Auch beim Übergang von Wohnraum zu Balkon oder gibt es in 95 Prozent der Fälle Höhenunterschiede. Die können bis zu 20 Zentimeter betragen. Da kommen die verrücktesten Dinge vor. Aber es gibt sogenannte Schwellenbrücken, die man anbringen kann.
Wieso sind solche vermeintlichen Kleinigkeiten so gefährlich?
Nisseler: Im Alter ist man einfach nicht mehr so beweglich. Auch der Gleichgewichtssinn lässt nach. Wenn jemand ins Stolpern gerät, kann er sich vielleicht nicht mehr abfangen. Und Brüche heilen bei älteren Menschen nun einmal nicht mehr so schnell.
Was ist die größte Herausforderung bei der altersgerechten Anpassung einer Wohnung?
Nisseler: Schwierig wird es oft beim Bad. 80 Prozent der Menschen, die bei uns anrufen, kommen nicht mehr ohne Hilfe in die Badewanne. Ich empfehle grundsätzlich, die Badewanne durch eine ebenerdige Dusche zu ersetzen, wenn möglich. Dadurch schafft man auch zusätzlichen Platz, was wichtig ist, wenn ein Rollator oder ein Rollstuhl ins Spiel kommt. Man muss schließlich auch weiterdenken und in Betracht ziehen, dass die eigene Mobilität weiter nachlässt.
An was wird bei einer Wohnungsanpassung noch gedacht?
Nisseler: Meist sind die Toiletten zu niedrig. Dafür gibt es Sitzerhöhungen oder man baut gleich höhere Toiletten ein. Wichtig sind Haltegriffe, übrigens auch an WaschbeTerrasse