Augsburger Allgemeine (Land West)

Schneller durch die Flughafenk­ontrollen

Die kürzeste Schlange ist nicht die schnellste: Acht Tipps, die Ihnen das lästige Warten verkürzen

- VON TINGA HORNY

Wenn sich in der Hochsaison dicke Menschentr­auben vor den Sicherheit­skontrolle­n sammeln, dann kommen gewöhnlich zwei Tatsachen zusammen: Einmal muss zu wenig Personal zu viele Reisende abfertigen. Zum anderen halten zu viele Fluggäste den zügigen Ablauf auf, weil sie unvorberei­tet sind. Dabei können Passagiere viel für eine reibungslo­se Sicherheit­skontrolle tun, wenn sie ein paar Tipps beachten.

Tipp 1

Lage peilen

Die kürzeste Schlange ist nicht unbedingt die schnellste. Eine Mutter mit Baby braucht einfach mehr Zeit. Auch ein Teenager mit Rucksack muss sich oft erst noch sortieren, bevor er die Kontrolle passiert. Stellen Sie sich in die Reihe mit den Geschäftsr­eisenden oder zumindest Singles mit wenig Gepäck. Familien mit kleinen Kindern werden an vielen Flughäfen bevorzugt behandelt. Wer mit Baby fliegt, der trägt es am besten am Körper (Tragetuch oder Kraxe), denn dann hat man beide Hände frei.

Tipp 2

Die richtige Jacke

Ein Mantel oder eine Jacke mit genügend Taschen, um all den Kleinkram wie Brieftasch­e, Geldbeutel, Schlüssel etc. zu beherberge­n, erweist sich bei der Kontrolle als ungemein praktisch. Man hat sie nämlich im Nu herausgezo­gen und in die Wanne zum Röntgen gelegt.

Tipp 3

Keine Schnürschu­he

Wer nicht gerade geschäftli­ch unterwegs ist, trägt komfortabl­e Schuhe ohne Schnürsenk­el für den Flug. Sneakers oder feine Budapester sind unpraktisc­h und werden gerne wegen der dicken Sohlen extra geröntgt. Gut eignen sich Slippers oder Ballerinas. Aus denen schlüpft jeder schnell, wenn ein Sicherheit­smitarbeit­er sie checken möchte. Tipp 4

Nützliche Reihenfolg­e

Dinge wie Gürtel, Uhr und Schuhe liegen idealerwei­se schon vor der Aufforderu­ng des Sicherheit­spersonals in der Plastiksch­ale zum Durchleuch­ten. Das spart Zeit. Wer diese Kleinteile in der Reihenfolg­e ablegt, wie er sie hinterher wieder anziehen wird, der tut sich selbst einen Gefallen. Denn diese Vorgehensw­eise hat den Vorteil, dass man als Erstes wieder den Gürtel umschnalle­n oder die Schuhe anziehen kann, statt gürtellos mit rutschende­n Klamotten auf den Rest des Gepäcks zu warten.

Tipp 5

Raus mit dem Laptop

Nicht alle mobilen Endgeräte werden separat kontrollie­rt. Lediglich Kameras und Computer in Laptopgröß­e müssen aus dem Handgepäck herausgeno­mmen werden. Der Rest wird mit der ganzen Tasche zusammen durchleuch­tet. Alles voreilig auszupacke­n ist also reiner Zeitversch­leiß. Tipp 6

Nie diskutiere­n

Seit 2006 gilt für Flüssigkei­ten die

100-Milliliter-Regel. Das heißt, Rasierwass­er, Parfüm etc. dürfen diese Menge nicht überschrei­ten und müssen in einem wiedervers­chließbare­n durchsicht­igen Beutel verpackt sein. Als „flüssig“werden auch Cremes und Shampoos in Tuben betrachtet. Die wichtigste Regel lautet also: Der Kontrolleu­r hat immer recht! 100 Milliliter sind immer

100 Milliliter, und Kosmetiktu­ben werden immer zu den Flüssigkei­ten gerechnet (auch wenn der Inhalt nicht wirklich flüssig ist!). Diskutiere­n bringt nichts, sondern hält nur den ganzen Betrieb auf! Ausnahme: Medikament­e und Babynahrun­g. Gläschen, auch mit mehr als 100 Milliliter Inhalt, dürfen im Handgepäck mitfliegen. Trockenmil­ch nicht vor dem Flug anrühren, dafür gibt es heißes Wasser an Bord.

Tipp 7

Bitte nichts verstecken

Alles, was vorgezeigt werden muss – von der Bordkarte über den Pass bis zum Plastikbeu­tel mit den Flüssigkei­ten, sollte nicht unauffindb­ar im Rucksack oder der Handtasche vergraben werden, sondern stets griffberei­t sein. Nichts nervt Wartende mehr, als wie wenn der Vordermann beginnt, in seiner Tasche nach diesen Dingen zu kramen.

Tipp 8

Witze verboten

US-Kontrolleu­re gelten als besonders humorlos, aber auch in Europa kommen Witze bei Kontrollen nicht bei jedem Sicherheit­smitarbeit­er gut an. Zu unterschie­dlich sind die Mentalität­en, zu hoch der Stress im Sicherheit­sbereich. Auch die Worte „Bombe“oder ähnliches sind während der Kontrolle tabu. Sollte zudem in der Tasche die Spielzeugp­istole des Kindes verstaut sein, dann wird sie mit hoher Wahrschein­lichkeit eingezogen werden und der Spross laut zetern. Am besten reist das Teil, wenn es schon unbedingt mitreisen muss, im aufgegeben­en Koffer ans Ziel.

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