Augsburger Allgemeine (Land West)
Studenten planen Liegestuhlverleih am Campus
Studierende der Hochschule müssen in Pausen im Gras sitzen, obwohl es Liegestühle gibt. Das soll sich ändern
In den Pausen zwischen den Kursen in einem Liegestuhl auf dem Hochschulcampus dösen und die Sonne genießen, das fänden sicherlich viele Studenten toll. Stattdessen müssen sie mit dem Rasen vorlieb nehmen. Das ist aber nicht immer unbedingt bequem. Dabei lagern doch im Keller der Hochschule rund 70 Liegestühle. Wieso können die Studenten diese Stühle nicht einfach im normalen Uni-Alltag nutzen?
Diese werden nämlich bislang nur für Großveranstaltungen wie zum Beispiel dem Hochschulkino aus dem Keller hervorgeholt. Dabei wären sie auch gut im Alltag zu gebrauchen. Doch das scheitert bislang an der Organisation. Noch gibt es an der Hochschule niemandem, der sich um den Verleih der Liegestühle kümmert und im Blick hat, ob diese wieder zurück gebracht werden. Ein paar Informatikstudenten der Hochschule haben dafür eine Lösung gefunden. Hauptverantwortlich für das Projekt „HSA-chillt“ist Studentin Ramona Waggershauser, die im vierten Semester an der Hochschule studiert.
Zusammen mit ihren Kommilitonen und dem Dekan der Informatik, Professor Jürgen Scholz, stellte die 23-Jährige ihre Idee beim Projekttag der Informatik vor. An diesem Tag zeigten rund 30 Projektteams aus den Bachelorstudiengängen Informatik und Wirtschaftsinformatik sowie Masterstudierende aus der Fakultät für Informatik die Ergebnisse ihrer aktuellen Arbeiten. Das Projekt der Gruppe „HSA-chillt“geht dabei am meisten auf die Belange der Studenten ein: Anhand eines kleinen 3D-Modells veranschaulichten die Erfinder das Konzept ihres Liegestuhlverleihsystems.
Das sieht geräumige Schließfächer für die Liegestühle vor. Studenten sollen die Fächer mit ihren Campus Cards öffnen und schließen können. Über eine App sollen sie außerdem die Möglichkeit erhalten, sich im Vorfeld einen Liegestuhl zu reservieren. Wird der Stuhl nicht innerhalb von 30 Minuten abgeholt, verfällt die Reservierung. Wo die Schließfächer an der Hochschule platziert werden könnten, ist noch unklar.
Ob das Projekt realisiert wird, darüber entscheidet demnächst die studentische Vertretung. „Wir hoffen natürlich, dass unsere Idee gefördert und umgesetzt wird. Das war ganz schön viel Arbeit“, sagt Ramona Waggershauser. Das Projekt habe ein ganzes Semester in Anspruch genommen. Findet „HSAchillt“Zuspruch, soll es im Sommersemester 2019 umgesetzt werden.
Die Unterstützung der anderen Kommilitonen scheint den Erfindern sicher: „In den Sommertagen würde ich mir auf jeden Fall einen Liegestuhl ausleihen. Das ist viel besser als in der Wiese zu sitzen“, sagt der 20-jährige Florian Laxy. Student Korbinian Thiel kann ihm da nur beipflichten: „Die Idee ist richtig gut und sehr studentenfreundlich. Das Verleihsystem kommt sicherlich gut an.“Die Nutzerfreundlichkeit und der Komfort, den die Liegestühle versprechen, überzeugen auch die anderen Studierenden, die sich das Projekt anschauen. Dem Stand wird an dem Projekttag viel Beachtung geschenkt. Die Studenten an der Hochschule würden von der Umsetzung des Projekts jedenfalls profitieren. Wenn die Theorie in die Praxis umgesetzt wird, können die Hochschüler ihre Pausen im nächsten Sommer wesentlich komfortabler verbringen.