Augsburger Allgemeine (Land West)
Die Stadt ist noch nicht am Ziel
Von Zuständen wie in München oder Stuttgart, wo schon schwangere Mütter ein Jahr im Vorfeld die Fühler nach einem Krippen-Platz ausstrecken, ist man in Augsburg weit entfernt. Doch auch hier lässt sich beobachten, dass es enger wird und es für manche Eltern eine Hängepartie gibt, wo ihr Kind ab September unterkommt.
Dabei ist der Kindergartenbesuch für die Entwicklung eines Kindes wichtig. Nicht umsonst gibt es den Anspruch auf einen Kindergartenplatz. Fahrten durch die halbe Stadt gelten als zumutbar, sind aber – gerade wenn beide Elternteile arbeiten – schwierig.
Dass die Stadt die Herausforderung anpackt, war höchste Eisenbahn. Doch auch wenn es gelingt, die vorgeschlagenen Standorte zur Baureife zu bekommen, ist damit das Ziel nicht erreicht. Unter den Standorten in Modulbauweise wird es welche geben, die nach zehn Jahren nicht entbehrlich sind, sollte der Kinderboom anhalten. Bis dahin muss es Dauerlösungen geben. Für den Moment sind es aber tragfähige Lösungen.
Und dann zeichnet sich bei freien Trägern und der Stadt ab, dass es schwieriger wird, genug gutes Personal zu bekommen – ein Problem, das sich in vielen Sozialberufen stellt. In der Altenhilfe und der Pflege wird man verstärkt auf ausländische Bewerber setzen – in der Kinderbetreuung, wo Sprachkompetenz wichtig ist (weil sie im Elternhaus oft nicht vorhanden ist), kann dieser Weg nur mit Zurückhaltung gewählt werden.
Und dann wartet auf die Stadt die nächste Herausforderung. Die Kinder, die morgen in die neu gebauten Kindergärten gehen, besuchen übermorgen die Schule. Die Stadt hat genug Vorlaufzeit – Übergangslösungen, wie sie bei den Kitas aufgrund von Zuzug und überraschend gestiegener Geburtenzahl recht schnell aus dem Boden gestampft werden mussten, sollte es hier nicht geben.