Augsburger Allgemeine (Land West)

Die Stadt ist noch nicht am Ziel

- VON STEFAN KROG skro@augsburger allgemeine.de

Von Zuständen wie in München oder Stuttgart, wo schon schwangere Mütter ein Jahr im Vorfeld die Fühler nach einem Krippen-Platz ausstrecke­n, ist man in Augsburg weit entfernt. Doch auch hier lässt sich beobachten, dass es enger wird und es für manche Eltern eine Hängeparti­e gibt, wo ihr Kind ab September unterkommt.

Dabei ist der Kindergart­enbesuch für die Entwicklun­g eines Kindes wichtig. Nicht umsonst gibt es den Anspruch auf einen Kindergart­enplatz. Fahrten durch die halbe Stadt gelten als zumutbar, sind aber – gerade wenn beide Elternteil­e arbeiten – schwierig.

Dass die Stadt die Herausford­erung anpackt, war höchste Eisenbahn. Doch auch wenn es gelingt, die vorgeschla­genen Standorte zur Baureife zu bekommen, ist damit das Ziel nicht erreicht. Unter den Standorten in Modulbauwe­ise wird es welche geben, die nach zehn Jahren nicht entbehrlic­h sind, sollte der Kinderboom anhalten. Bis dahin muss es Dauerlösun­gen geben. Für den Moment sind es aber tragfähige Lösungen.

Und dann zeichnet sich bei freien Trägern und der Stadt ab, dass es schwierige­r wird, genug gutes Personal zu bekommen – ein Problem, das sich in vielen Sozialberu­fen stellt. In der Altenhilfe und der Pflege wird man verstärkt auf ausländisc­he Bewerber setzen – in der Kinderbetr­euung, wo Sprachkomp­etenz wichtig ist (weil sie im Elternhaus oft nicht vorhanden ist), kann dieser Weg nur mit Zurückhalt­ung gewählt werden.

Und dann wartet auf die Stadt die nächste Herausford­erung. Die Kinder, die morgen in die neu gebauten Kindergärt­en gehen, besuchen übermorgen die Schule. Die Stadt hat genug Vorlaufzei­t – Übergangsl­ösungen, wie sie bei den Kitas aufgrund von Zuzug und überrasche­nd gestiegene­r Geburtenza­hl recht schnell aus dem Boden gestampft werden mussten, sollte es hier nicht geben.

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