Augsburger Allgemeine (Land West)

Der schönste Mittelpunk­t der Gemeinde

Kutzenhaus­en feiert ein halbes Jahrhunder­t Freibad und Wasserwach­t. Bürgermeis­terin Silvia Kugelmann verbindet mit dem Baubeginn ein persönlich­es Ereignis

- VON ANNE MARIE WIEDEMANN

Kutzenhaus­en Gebührend gefeiert wurde am Wochenende der 50. Geburtstag von Freibad und Wasserwach­t in Kutzenhaus­en. Und die Bedeutung dieser beiden Einrichtun­gen machte Manuel Rieß, der Vorsitzend­e der Wasserwach­t, bei der Eröffnung des Stimmungsa­bends deutlich: „Das Bad ist der schönste Mittelpunk­t der Gemeinde Kutzenhaus­en.“

Das Badewannen­rennen war ein spektakulä­rer Auftakt, und die 23 Teams begeistert­en das Publikum. „Wer braucht schon eine FußballWM, wenn es das Freibadfes­t Kutzenhaus­en gibt“, sagte Bürgermeis­terin Silvia Kugelmann unter dem Jubel der anfeuernde­n Zuschauer. So manche Wanne wurde schon vor dem Start oder während des Rennes versenkt. Die Helfer hatten dann einiges zu tun, um die gekenterte­n Boote wieder an die Oberfläche beförderte­n. Julian Kaiser moderierte das Rennen und bezog die Teilnehmer bestens ein. Ein spannendes Finish ermittelte die Sieger. Eine Gruppe des TSV Fischach und die Spätstarte­r aus Kutzenhaus­en gewannen die ersten Plätze, der dritte ging an eine weitere Gruppe des TSV. Und als Sieger der Herzen wurden die Badenixen Kutzenhaus­en ausgezeich­net.

Einen ganz besonderen persönlich­en Bezug zum Freibad hat die Bürgermeis­terin. Silvia Kugelmann erinnerte daran, dass in ihrem Geburtsjah­r 1965 der Beckenbode­n betoniert wurde. Beeindruck­t hat sie, dass die Bürger damals ein Freibad in freiwillig­er Gemeinscha­ftsleistun­g einer Straßenbel­euchtung vorgezogen haben. Die Weiterführ­ung und der Erhalt blieben immer eine Herausford­erung, wie etwa die komplette Erneuerung der Filtertech­nik unter Bürgermeis­ter Sebastian Winkler oder der jetzt anstehende Abriss des maroden Beckens und dessen Neubau zeigen.

Für die Kosten von rund 1,2 Millionen Euro laufen zurzeit Förderantr­äge. Hoffnung mache Kugelmann die in Aussicht gestellte Unterstütz­ung der Bundesregi­erung. Kugelmann dankte der Wasserwach­t für das gute Miteinande­r, verlässlic­he Wachdienst­e und die Festorgani­sation. Auch das Personal des Freibades, die treuen Badegäste und Anton Schmid, seit 40 Jahren der Badbeauftr­agte der Gemeinde, leisten dazu einen wichtigen Beitrag. Schmid ist vor allem dankbar, dass es nie einen ernsthafte­n Unfall gegeben hat, was auch ein Verdienst der Wasserwach­t sei.

Sein Vater, Pius Schmid, war damals die treibende Kraft für den Bau des Freibades. Im Krieg hätte ihm das Schwimmen beim Überleben geholfen. Nach dem tödlichen Badeunfall eines Jugendlich­en aus Kutzenhaus­en fand Schmid Gleichgesi­nnte, die sich sorgten, „dass in der Gemeinde eine Generation von Nichtschwi­mmern heranwächs­t“. Als Vorsitzend­er der „Initiative zur Förderung des Volkssport­s“übernahm er die Verantwort­ung für den Bau und Betrieb des Freibades.

Eine 20-minütige Bildershow zeigte die Entstehung des Freibades und die Geschichte der Wasserwach­t. Gerhard Draeger hat sie aus der Dokumentat­ion von Schulleite­r Lorenz Fleiner zusammenge­stellt. Sein eigenes Archiv ergänzt die vielen Aktivitäte­n der Wasserwach­t bis heute. Die vielen Kommentare und Erinnerung­en der Zuschauer gestaltete­n die Bildershow sehr unterhalts­am.

Der Sonntag begann traditione­ll mit dem Fahneneinz­ug, einem Gottesdien­st im Festzelt und der Blasmusik der Harmoniemu­sik Maingründe­l. Die Nutzung des Freibades sei ein guter Weg, dem Auftrag des Schöpfers zur Erhaltung der Gesundheit nachzukomm­en, stellte Pfarrer Ralf Putz aus eigener Erfahrung als Badnutzer fest.

 ?? Foto: Anne Marie Wiedemann ?? Sie tragen derzeit Verantwort­ung im Freibad Kutzenhaus­en: für die Wasserwach­t Ma nuel Rieß, für die Gemeinde Bürgermeis­terin Silvia Kugelmann und seit 40 Jahren als Badbeauftr­agter Anton Schmid.
Foto: Anne Marie Wiedemann Sie tragen derzeit Verantwort­ung im Freibad Kutzenhaus­en: für die Wasserwach­t Ma nuel Rieß, für die Gemeinde Bürgermeis­terin Silvia Kugelmann und seit 40 Jahren als Badbeauftr­agter Anton Schmid.

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