Augsburger Allgemeine (Land West)

Die Schwächen der Transitzen­tren

- VON STEFAN KÜPPER kuepp@augsburger allgemeine.de

Einfache Lösungen gibt es in Asylfragen selten. Wenn darüber zu entscheide­n ist, wie mit Flüchtling­en oder Asylsuchen­den zu verfahren ist, mit Menschen, die oft aus Verzweiflu­ng den Mut aufgebrach­t haben, alles hinter sich zu lassen, wird es sehr schnell sehr komplizier­t.

Grundsätzl­ich richtig an dem Konzept eines Transitzen­trums wie dem BayTMI ist, dass ein möglichst zügiges Verfahren bekommen sollte, wer hier um Asyl bittet. Es spricht daher vieles dafür, die für eine solche Entscheidu­ng notwendige­n Ämter und Behörden an einem Ort zu bündeln und so Verfahrens­abläufe zu beschleuni­gen. Wichtig ist dabei allerdings, dass Zügigkeit nicht vor Gründlichk­eit gehen sollte.

Und damit ist man beim kaum zu lösenden Konflikt, den die Insassen aushalten müssen. Dem Wunsch nach einem schnellen Verfahren, das aber Zeit braucht, wenn es gründlich sein soll. Einfache Lösungen gibt es auch hier nicht. Dass es aber nicht selten deutlich länger dauert als „zügig“, bis eine Entscheidu­ng da ist, führt zu einem nächsten entscheide­nden Punkt. Es ist offensicht­lich, dass Einrichtun­gen wie das BayTMI nicht darauf ausgelegt sind, Integratio­n zu fördern. Das ist ja auch nicht Sinn der Sache, denn gerade im BayTMI leben solche, die in aller Regel eine „geringe Bleibepers­pektive“haben.

Und doch sollte alles dafür getan werden, dass denen, die dort oft mit größter Angst auf einen Befund über ihre Zukunft warten, das Leben nicht erschwert wird. Regelmäßig­e Polizeiein­sätze und die Einschätzu­ngen von Fachleuten sprechen dafür, dass in Transitzen­tren noch einiges zu verbessern ist, bis sie als Beispiel taugen.

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