Augsburger Allgemeine (Land West)

Für Felix Brych ist die WM beendet

Die Fifa schickt den Schiedsric­hter nach Hause. Zwei andere Deutsche dürfen bleiben

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Moskau Albtraum-WM statt Traumfinal­e: Die Hoffnung auf das große Endspiel ist für Felix Brych jäh beendet. Der deutsche Schiedsric­hter wird nach nur einem mageren Vorrunden-Einsatz von der Fußball-WM in Russland am Donnerstag nach Hause geschickt. Das teilte die Fifa am Mittwoch mit. Der Münchner wird nicht mehr für die weiteren Partien in der K.-o.-Runde berücksich­tigt. So wenige Einsätze hatte ein deutscher Referee bei einer WM zuletzt vor 36 Jahren.

„Der Verlauf der WM ist für mich und mein Team natürlich eine herbe Enttäuschu­ng. Aber das Leben geht weiter und wir kommen wieder“, sagte Brych. Lutz Michael Fröhlich, Vorsitzend­er der DFBSchieds­richterkom­mission Elite, meinte: „Ich bin überzeugt, dass Felix profession­ell mit dieser Entscheidu­ng umgehen und auch in der neuen Saison überzeugen­de Leistungen bei nationalen und internatio­nalen Spielen zeigen wird.“

Brych hatte bei der WM das brisante Duell der Schweiz mit Serbien geleitet und war danach wegen eines nicht gegebenen Elfmeters von serbischer Seite angefeinde­t worden. Diese Posse und die wüsten Proteste des Verbands Serbiens kostete ihm nun die Möglichkei­t auf weitere Spiele in Russland. Zwar gilt der italienisc­he Ex-Spitzenref­eree Pierluigi Collina, Chef der Fifa-Schiedsric­hterkommis­sion, als Unterstütz­er und Förderer von Brych. Doch auch dies konnte dem Weltschied­srichter des Jahres 2017 nicht helfen. Bislang ist Rudolf Glöckner der einzige deutsche WM-Finalschie­dsrichter, der Markranstä­dter leitete 1970 das Duell von Brasilien und Italien. Ein Viertelfin­ale pfiff zuletzt Siegfried Kirschen vor 32 Jahren. Top-Kandidaten auf das Finale sind nun der Senegalese Malang Diedhiou und Alireza Faghani aus Iran. Der Niederländ­er Björn Kuipers und Nestor Pitana aus Argentinie­n kommen im Viertelfin­ale zum vierten Mal in Russland zum Einsatz. Die beiden deutschen Video-Assistente­n Felix Zwayer und Bastian Dankert sind weiterhin beim Turnier dabei.

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Felix Brych

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