Augsburger Allgemeine (Land West)

Bei der Demo im Stich gelassen gefühlt

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Wenn nun die Polizei von allen Seiten ein dickes Lob erhält, muss ich mir verwundert die Augen reiben. Sicher haben sie in ihrer schwarzen Ganzkörper­montur bei dieser Hitze einiges geleistet. Bei der einzigen brenzligen Situation dieser friedliche­n Demonstrat­ion haben sie jedoch kläglich versagt.

Als unmittelba­r Beteiligte erlebte ich den Zwischenfa­ll, die Störung der Rede des OB Gribl durch die Antifa-Aktivisten, aus nächster Nähe. Als hinter mir lautes Gebrüll ausbrach und über meinem Kopf die Tomaten in Richtung Bühne flogen, haben sich beherzte Demonstran­ten diesen Störern in den Weg gestellt und diese Gruppe mit vereinter Kraft zurückdrän­gen können. Der Beitrag der Polizei zu dieser Situation war: sich hinter der sicheren Absperrung breitbeini­g in einer Reihe aufzustell­en, das Visier herunterzu­klappen und einen martialisc­hen Blick aufzusetze­n. Auch den größtentei­ls übergewich­tigen Herren von der Security war es nicht möglich, sich couragiert über die Bande zu schwingen und den Demonstran­ten beizustehe­n. „Hilf Dir selbst, so hilft Dir Gott!“, hat sich hier wieder bestätigt. Ich kam mir jedenfalls in diesem Augenblick von meiner Schutzmach­t sträflich im Stich gelassen vor.

Christine Kießling, hausen Neusäß Ottmars

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