Augsburger Allgemeine (Land West)
Verdienstkreuz für Jahrzehnte Engagement
Für seinen Einsatz in Diedorf und im Kreis bekommt Altbürgermeister Otto Völk das Bundesverdienstkreuz. Seine Arbeit geht weiter
Diedorf Für sein jahrzehntelanges Engagement für seine Heimatgemeinde erhielt der Diedorfer Altbürgermeister Otto Völk am Dienstag das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens von Innenstaatssekretär Gerhard Eck. So eine Ehrung lässt auch einen langjährigen Profi wie ihn nicht ungerührt: „Je näher die Ehrung kommt, umso aufgeregter wird man“, sagte er kurz vor der Übergabe. Es sei ihm bei seinem Engagement zwar nie um eine Ehrung gegangen, aber jetzt „empfinde ich schon große Freude darüber“, sagt er.
In seiner Zeit als Bürgermeister von 1980 bis 2014 hat Otto Völk viele Projekte angeschoben, die nicht nur Diedorf bis heute prägen. Während dieser Zeit habe er „mit großer politischer Voraussicht“den Ausbau der örtlichen Infrastruktur verfolgt und Diedorf zu einem „beliebten Wohn- und Wirtschaftsstandort im Landkreis Augsburg“entwickelt, heißt es in der Pressemeldung des bayerischen Innenministeriums.
Aus seiner Zeit als Bürgermeister sind Otto Völk einige „herausragende Ereignisse“im Gedächtnis geblieben. Er und die Mitteilung nennen die Markterhebung Diedorfs im Jahr 1996. Außerdem freue er sich jedes Mal, wenn er den Fuggerexpress von Diedorf Richtung Ulm oder München fahren sehe. „Für die roten Züge haben wir zwölf Jahre lang gekämpft“, sagt Völk.
Auch kulturell hat der Altbürgermeister einiges in Diedorf bewegt. Er selbst nennt die Einführung der Diedorfer Kulturtage. Das Staatsministerium hebt den Bau des Eukitea-Theaters hervor, für dessen Ansiedlung sich Völk während seiner Amtszeit eingesetzt habe.
Als „großen Einschnitt“bezeichnet Otto Völk den Bau des Seniorenzentrums zur Jahrtausendwende. Laut Pressemitteilung ist er einer der Gründerväter des Fördervereins Seniorenzentrum Diedorf. Völk ist noch immer stolz auf den Bau des Zentrums. Das bayerische Innenministerium sieht ihn maßgeblich an der Schaffung eines Konzepts beteiligt, das „ein Leuchtturmprojekt im Landkreis Augsburg und über seine Grenzen hinaus“ist.
Ohne Otto Völk wäre wahrscheinlich auch das SchmuttertalGymnasium nicht nach Diedorf gekommen. „Für mich war das eine große Geschichte“, betont der Altbürgermeister. Er und seine damaligen Kollegen hätten dafür gekämpft, dass das Gymnasium in Diedorf gebaut wird, sagt Völk. Bei der ersten Abiturfeier des Schmuttertal-Gymnasiums in der vergangenen Woche stand der Altbürgermeister mit auf der Bühne und verabschiedete die Absolventen.
Nicht nur in den 24 Jahren als Bürgermeister hat Otto Völk sich für den Landkreis Augsburg engagiert. Schon 1982 rief er den Landkreislauf ins Leben. Er freue sich jedes Jahr wieder, wenn die Veranstaltung stattfindet. „Das Ziel war es, die Menschen über den Sport zusammenzubringen“, sagt Völk.
Und was macht Otto Völk heute? Auch wenn er seit vier Jahren nicht mehr Bürgermeister ist, engagiert sich Otto Völk noch immer für den Landkreis und für Diedorf. Als Kreisrat für die CSU ist der Wohnungsbau sein zentrales Thema. Bei der Wohnungsbaugesellschaft (WBG) des Landkreises sei er der Stellvertreter des Landrats und treibe den sozialen Wohnungsbau voran, erklärt Völk. „Wir bauen unter Hochdruck“, sagt er. Bis 2020 will die WBG 300 neue sozialgebundene Wohnungen fertigstellen.
Außerdem engagiert sich Völk für die Volkshochschule im Landkreis. Das Staatsministerium bezeichnet ihn in seiner Rolle „als Vermittler, Kommunikator und Ratgeber aller Vhs-Gremien“als „unverzichtbar“. Ein zentrales Thema in diesem Zusammenhang seien im Moment Integrationskurse, sagt der Diedorfer. Deutschkenntnisse seien besonders wichtig für die Teilhabe an der Gesellschaft. „Es ist toll, wenn man Erfolge sieht und ein Asylbewerber zum Beispiel einen Job bekommt“, ergänzt Otto Völk.