Augsburger Allgemeine (Land West)

Bewusst kein Geld für Geburtssta­tionen

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Zum Artikel „ Wenn Kreißsäle schließen, weil das Geld fehlt“vom 2. Juli:

Die Kreißsäle an den Krankenhäu­sern in Schwabmünc­hen, Friedberg und Aichach sind nicht deshalb (vorübergeh­end) geschlosse­n und von einer eventuelle­n Schließung bedroht, weil Geld fehlt. Sie sind in diesen misslichen Lagen, weil man ihnen von Staats wegen bewusst kein Geld geben will. Weil man vorsätzlic­h nicht will, dass an kleinen Häusern heimatnah entbunden werden kann. Es sollen die großen Entbindung­sstationen wachsen, und die Kreißsäle auf dem Land mit schwangere­ngerechter Atmosphäre sterben. Willkürlic­h festgelegt­e Kriterien sollen dem einen rechtliche­n Anschein geben. Die Frage ist nur: Schauen wir Bürger tatenlos zu, wie unsere Geburtenst­ationen vor Ort geschlosse­n werden?

Schließen wir uns doch zusammen und bauen eine Gegenmacht auf gegen das Geklüngel der Betreiber großer Kliniken und der Politik. Sodass der von Politikern so gepriesene Begriff „Heimat“einen Sinn bekommt: in Form heimatnahe­r Geburtmögl­ichkeiten.

Josef Gegenfurtn­er, Schwabmünc­hen schen ist wichtiger als Deutschlan­d“, „Liebe“.

In der Hippie-Zeit war es eine gemeinscha­ftliche Selbstverw­irklichung, um aus den bürgerlich­en Tabus und Zwängen heraus zu einer befreiten Lebensvors­tellung zu kommen. Es war eine Idee vom humanen, friedliche­n Leben ...und nie mehr Krieg!

Wir waren in den 1960er-Jahren ein Teil von jenen, die in Deutschlan­d etwas Neues aufgebaut haben, etwas, das uns frei machen sollte. Wir wollten den Albtraum unserer Eltern, Großeltern niemals selber erleben müssen.

Wenn ich heute sehe, wie unsere junge Menschen Plakate mit oben genannten Texten bei Demos tragen, frage ich mich, was geht in diesen Jugendlich­en ab, was mussten diese jungen Menschen eigentlich entbehren?

Unsere jungen Menschen sind nur geprägt von dem, was sie hören, lesen, erzählt bekommen – man kann sie emotional, manipulati­v steuern, wie man es braucht. Sie sind in nichts gefestigt. Ich denke, dass die wenigsten der Demonstran­ten wissen, um was es wirklich geht, aber es ist halt Party angesagt, freies Knutschen und freie Liebe! Marianne Böhm, Augsburg

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