Augsburger Allgemeine (Land West)
Kein Moos für Toni Kroos?
Ein frustrierter Fan versuchte vergeblich, sein Nationalmannschafts-Trikot zu verkaufen. Jetzt hat er daraus eine Spendenaktion für ein Tierheim gemacht
Aystetten Deutsche Nationalspieler sind nach der WM-Pleite im Kurs gesunken – das gilt auch für ihre Trikots. Diese Erfahrung musste Florian Hartmann aus Aystetten machen, der ein fast nagelneues Trikot nach dem Ausscheiden der Elf verkaufen wollte. Doch obwohl das teure Textil keine einzige richtige Siegesfeier durchleben musste, war es ein Ladenhüter: Für Toni Kroos gab es (fast) kein Moos. Deshalb kamen Hartmann und seine Freundin Nadine Lang auf eine ungewöhnliche Idee.
Nach dem frühzeitigen Aus der deutschen Nationalmannschaft bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland sah Hartmann keine andere Wahl mehr, als das neue und geliebte Trikot von Toni Kroos zum Verkauf anzubieten, wie er mit einem Augenzwinkern erzählt: „Meine Freundin Nadine wollte das deutsche Trikot nicht mehr waschen aus Angst, die Waschmaschine oder der Trockner passe sich noch an die Leistung der DFB-Elf an und mache schlapp.“
Deshalb gab Hartmann eine Anzeige auf einer Internet-Plattform (E-Bay) für private Verkäufe auf. Leider blieb der Erfolg aus: „Es kam kein vernünftiges Angebot, trotz des Siegtreffers gegen Schweden. Aber nach der WM-Pleite dachte ich mir das schon vorher.“Und das, obwohl das zu verkaufende Trikot nur einmal getragen worden sei und keine Gebrauchsspuren aufweise. „Also wie die Trikots von Özil, Gündogan und Khedira“, scherzt Hartmann.
Deshalb entschied sich das Paar zu einem Kurswechsel: Nun wird das Trikot meistbietend versteigert, und der Erlös soll an das Tierheim Augsburg Lechleite gehen. Denn die beiden Neu-Aystetter sind nicht nur Fußballfans.
„Wir sind beide große Tierliebhaber, haben auch selbst einen Dobermann aus Kroatien und wissen, dass es unheimlich liebe Tiere in den Tierheimen gibt, auch wenn diese nicht gezüchtet wurden.“Hinzu kam, dass das Tierheim Augsburg Lechleite ihnen bekannt ist und zufällig gerade eine neue Heizung benötigt.
Auch andere Einrichtungen hätten sie gerne bedacht – doch dazu müssten sich natürlich mehr enttäuschte Fans der Aktion anschließen. Von denen könnte es ja einige geben, mutmaßt Hartmann. Das aktuelle Höchstgebot liegt bei 35 Euro. Die Versteigerung geht aber noch bis Samstag, 18 Uhr.