Augsburger Allgemeine (Land West)
Aystetten hat noch sehr viel Arbeit vor sich
Beim Landesliga-Rivalen SC Ichenhausen zeigt der SV eine schwache Vorstellung und scheidet aus. Gut eine Woche vor Saisonbeginn fehlt’s vorne genauso wie hinten
Ichenhausen Das war eindeutig – und bestimmt nicht nach dem Geschmack der Aystetter Fußballfreunde. Im Qualifikationsspiel zum bayerischen Totopokal unterlag der SV Cosmos gestern Abend beim Landesliga-Rivalen SC Ichenhausen 1:4 (0:2). Dahin die Chance, in der ersten Hauptrunde ein Heimspiel gegen einen Topverein aus Bayerns Südwesten austragen zu dürfen. Und selbst wenn das Team von Trainer Marco Löring den Pokal nicht als oberste Priorität ansehen sollte: Das Team bewies mit seinem in allen Mannschaftsteilen schwachen Auftritt, dass gut eine Woche vor dem Liga-Auftakt noch jede Menge zu tun ist.
Gleich mit ihrem ersten Vorstoß gingen die Ichenhauser in Führung. Nach einem flüssigen Spielzug hatten sie innerhalb weniger Sekunden dreimal die Chance, den Ball im Tor unterzubringen; Kilian Kustermann schaffte es schließlich (4.). Nach diesem Knalleffekt kam eine Zeit lang kaum noch Konstruktives. In dieser Phase hatten die Gäste optisch mehr vom Spiel. Doch irgendwie gelang es der SCI-Defensive, die meistens über die linke Angriffsseite des SV gespielten Bälle abzufangen, ehe Gefahr fürs eigene Tor entstand. Zudem fehlte beiden Mannschaften – nicht ungewöhnlich in der Vorbe- reitungsphase – noch die Feinabstimmung. Es war deshalb kein Wunder, dass ein Torwart-Patzer das zweite Tor der Partie ermöglichte. Und wieder erzielten es die Ichenhauser. Ohne Not rannte Valentin Coca weit aus seinem Strafraum, verpasste prompt das Laufduell und Denis Nickel schob den Ball aus gut 20 Metern ins verwaiste Gehäuse (31.).
Bis unmittelbar vor dem Pausenpfiff hatten die Ichenhauser die Sa- che nun voll im Griff. Kurz nach dem zweiten hätte Janick Reitz beinahe sogar das dritte Tor erzielt. Seinen Freistoß aus 25 Metern halblinker Position parierte der CosmosKeeper hervorragend (37.). Nur einmal kamen die Gäste einem eigenen Torerfolg nah: Nach einer Hereingabe von Maximilian Klotz stieg Robert Markovic-Mandic in der Mitte des Strafraums unbedrängt hoch, köpfte den Ball aber um Zentimeter am Tor vorbei (45.).
Nach dem Seitenwechsel war die Sache dann schnell erledigt. Aystetten stellte die Gegenwehr frühzeitig ein, brachte entsprechend wenig Druck nach vorne und präsentierte sich hinten phasenweise ebenso ungeordnet wie zuvor. Fast zwangsläufig gelang den Ichenhausern das 3:0. Nach mustergültiger Vorarbeit von Kustermann köpfte Nickel die Kugel aus vier Metern ins Netz (54.). Den Treffer zum Endstand markierte dann der stark spielende Reitz mit einem sehenswerten Kracher aus zwölf Metern (71.).
Kurz davor war die Überlegenheit der Königsblauen ein einziges Mal unterbrochen worden: Nach einem Foul im Strafraum gab’s Elfmeter. Markovic-Mandic scheiterte zunächst an Torwart Patrick Wild, doch SCI-Verteidiger Maximilian Ocker bugsierte den Ball beim Klärungsversuch über die Linie (69.). SC Ichenhausen Wild – Schlittmeier, Schaab, Ocker (74. Aktürk), Maurer – Boy er, Beckmann, Heckelmüller, Reitz (78. Brescott) – Strohhofer (11. Nickel), Kuster mann
SV Cosmos Aystetten Coca – Bergmair, Berisha, Sakrak, Klotz – Mijailovic (68. Lin der), Szilagyi, Markovic Mandic, Dogan (46. Hanselka) – Isufi, Drechsler Schiedsrichter Ettenreich
Tore 1:0 Kustermann (4.), 2:0, 3:0 Nickel (31., 54.), 3:1 Eigentor Ocker (69.), 4:1 Reitz (71.)
Zuschauer 55