Augsburger Allgemeine (Land West)
Probleme auf dem Weg zum „Bienenpark“
Neusäß will das erste Bienenklassenzimmer im Kreis bauen. Doch es gibt Probleme
Neusäß Eigentlich passt alles: Die Stadt Neusäß könnte neben dem Abenteuerspielplatz am Weldenbahnradweg das erste Bienenklassenzimmer in der Natur mit Blumenwiese, Lehrpfad und natürlich Bienen bauen. Imker haben sich bereit erklärt, dort Kindergartengruppen, Schulklassen und auch Erwachsenen alles rund um die Bienen anschaulich zu vermitteln. „Das wäre der nächste logische Schritt auf unserem Weg zur Bienenstadt Neusäß“, sagte Bürgermeister Richard Greiner bei der jüngsten Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses. Und es wäre ein Projekt, das bisher im Landkreis Augsburg einzigartig wäre. Doch es gibt ein großes Problem: die Kosten von geschätzt 130 000 Euro.
Der zuständige Verwaltungsmitarbeiter Benjamin Schröter stellte das Konzept in der Sitzung vor: Auf dem Grundstück neben dem Spiel- könnte man eine blühende Blumenwiese für die Bienen ansäen, einen Lehrpfad mit Schaukästen und Hochbeeten anlegen und einen überdachten Pavillon aus Holz mit Sitzbänken bauen, wo etwa 25 Personen Platz finden.
Wie Bürgermeister Greiner weiter erläuterte, sei die Nähe zum Spielplatz, wo es auch einen Wasseranschluss und Toiletten gibt, und zum Weldenbahnradweg ideal für das Projekt. Die Schulklassen aus Neusäß könnten dann sogar hinra- deln oder -wandern. Nach Rücksprache mit den Neusässer Schulen wurde klar, dass großes Interesse an solch einem Bienenklassenzimmer besteht. Das Projekt könnte als einziges seiner Art im Landkreis auch über die Stadtgrenzen hinaus große Bedeutung erlangen.
Darüber hinaus war die Begeisterung zunächst groß, denn für Umweltklassenzimmer, Lehrpfade und Umweltstationen gibt es vom Freistaat Bayern eigentlich eine umfassende Förderung von bis zu 70 Proplatz zent, auch für den laufenden Betrieb. Damit soll in Bayern die Umweltbildung sowie die Bildung für nachhaltige Entwicklung gefördert werden.
Doch bei näherer Prüfung folgte die Enttäuschung: Da sich das Bienenklassenzimmer mit Pavillon im Außenbereich befindet und die Stadt dafür eine Baugenehmigung braucht, gibt es vom Freistaat dafür keine Fördermittel. Denn finanzielle Unterstützung erhalten nur Projekte, die baugenehmigungsfrei sind.
Die Vorstellung, die Kosten von rund 130000 Euro allein stemmen zu müssen, stieß bei den Stadträten auf Ablehnung. Die Verwaltung wurde nun beauftragt, weitere Fördermöglichkeiten zu suchen und zu prüfen, ob sich die Kosten noch senken lassen.