Augsburger Allgemeine (Land West)
Parkschüler lassen die Puppen tanzen
Ab heute zeigen die Stadtberger Kinder ein Janosch-Stück
Stadtbergen „Vorhang auf!“heißt es in diesen Tagen im Marionettentheater der Parkschule Stadtbergen. „Hauptdarsteller“der Neuinszenierung nach einer Janosch-Geschichte ist Hannes Strohkopp, ein schüchternes Schulkind ohne Selbstvertrauen, der seinem Onkel Jonas einen Brief schreibt und ihn um Hilfe bittet. Plötzlich steht der starke, unsichtbare Indianer Ibi Upu neben Hannes, der ihn überallhin begleitet und beschützt. So gewinnt der kleine Hannes allmählich Selbstvertrauen, wird nicht mehr gehänselt, hat keine Angst in der Schule, ist beliebt und sogar Klassenbester.
Diese bezaubernde, halbstündige und Mut machende Geschichte feierte vor wenigen Tagen eine umjubelte Premiere in der „verkleinerten Puppenkiste“der Parkschule mit der Besonderheit, dass heuer die Texte selbst von den Schülern eingesprochen wurden. „Wir haben keinen Tonträger mit der JanoschGeschichte gefunden, wollten aber unbedingt dieses schöne Stück in- szenieren“, erzählt Fachlehrerin Marion Kalo, die mit ihren Kolleginnen Edeltraud Endres und Sabine Schleicher die Arbeitsgemeinschaft leitet.
Selbst die Ouvertüre mit Flötenspiel, Vogelgezwitscher und Autogeräuschen stammt aus eigener Quelle, ebenso wie die selbst gebastelten Marionetten, Kulissen und weiteren Requisiten. „Wir sind in die Geschichte um Hannes Strohkopp regelrecht hineingeschlüpft, so kann theoretisch auch jeder Schüler unsere ‚Stars an Fäden‘ spielen“, freut sich Marion Kalo.
Mareike aus der 4a findet seit ihrer Kindergartenzeit Marionettentheater einfach toll, liebt Basteln und Werken. Was lag näher, als in der Arbeitsgemeinschaft mitzumachen, die mit Beginn des Schuljahrs für zwei Stunden pro Woche für Schüler ab der 4. Klasse am Nachmittag in der Schule angeboten wird? „Mir macht das Nähen richtig viel Spaß, so durfte ich den Hannes mit seiner Sommer- und Winterkleidung samt Schlafanzug einkleiden“, berichtet Daniel aus der 6a begeistert. „Die handgeformten Köpfe, Schuhe und Hände der Marionetten, hergestellt aus Plastiform, zu schleifen ist schwer und auch etwas anstrengend“, verrät Moritz, der sich mit seinen weiteren Schulfreunden der AG über das gelungene Werk richtig freut. Das liebevoll gehäkelte Mützchen des Hauptdarstellers stammt von Elef, die mit Moritz auch das Indianerkostüm samt passender Feder Ibi Upus kreierte.
Dann müssen die Gliederpuppen zum Leben erweckt werden, erläutert Edeltraud Endres: „Auch das ist eine kleine Herausforderung, so müssen die Fäden exakt am selbst gebauten Spielkreuz befestigt werden, das der Spieler dann in seiner Hand hält und damit die Marionette bewegen kann. Und letztendlich heißt es mit unserem ‚Lichtmann‘ Daniel fleißig üben.“
OWeitere Vorstellungen finden am heutigen Donnerstag, am kommenden Mittwoch, 18., und Dienstag, 24. Juli, jeweils um 18 Uhr in der Parkschule statt.