Augsburger Allgemeine (Land West)
Der Blick geht nach vorne
Der Abstieg in die Bayernliga hat die Frauenmannschaft des TSV Schwaben hart getroffen. So geht es jetzt weiter
Im Januar 2018 hatte es für die Fußballerinnen des TSV Schwaben Augsburg, die auf dem Hallenparkett regelmäßig zur Höchstform auflaufen, noch so gut ausgesehen. Bei der schwäbischen Endrunde durfte das Regionalliga-Team von Trainer Roger Schlensog gleich drei goldglänzende Pokale in Empfang nehmen: einen für den Gewinn der schwäbischen Futsal-Hallenmeisterschaft, einen für die beste Turnierspielerin und einen für die Torschützenkönigin. Die letzteren beiden gingen an die nicht nur aufgrund ihrer Körpergröße von 1,80 Meter herausragenden Fußballerin des TSV Schwaben, an Mona Budnick. Mit fünf Treffern im Halbfinale und im Finale hatte die 29-jährige Waffensystem-Offizierin und CoTrainerin ihr Team fast im Alleingang ins Finale zum Titel geschossen.
„Für mich ist die Halle eine reine Gaudi und wichtig fürs Teambuil- ding“, sagte sie damals und ahnte noch nicht, dass die darauffolgende restliche Saison im Freien alles andere als eine Gaudi werden würde. Denn das stark verjüngte Team des TSV Schwaben Augsburg verpasste trotz aller Anstrengungen den Klassenerhalt und wird in der neuen Saison nach sechs Jahren Regionalliga wieder in der viertklassigen Bayernliga antreten müssen.
Als Bayernliga-Meister waren die Schwaben-Frauen in der Saison 2010/2011 in die Regionalliga Süd aufgestiegen und dort seitdem eine feste Größe. Zumal man sogar zweimal die Runde als Vizemeister abschließen konnte. Auch bei den schwäbischen Hallen-Endspielen zeigten sich die Augsburgerinnen immer als Macht und dominieren mit bisher zwölf Titel bis heute als Seriensieger vor den stärksten Konkurrentinnen vom FC Memmingen und dem TSV Pfersee. Doch für die neue Saison muss bei den Schwaben-Frauen ein grundlegender Neuaufbau folgen.
„Der Abstieg war traurig, aber unsere Blicke sind weiter nach vorne gerichtet“, sagt der bisherige Trainer Roger Schlensog, der künftig als Teammanager der Damen eher im Hintergrund agieren wird. Die sportliche Verantwortung hat er abgegeben. Als Trainer für die erste Saison in der Bayernliga konnte der 27-jährige Christoph Bauer, der ehemalige Frauentrainer des TSV Sielenbach, gewonnen werden. Sein Co-Trainer ist der 23-jährige Martin Janyga. „Das ist ein junges und engagiertes Trainerteam. Ich denke, da sind wir gut aufgestellt“, sagt Schlensog. Als dienstälteste Spielerin wird Mona Budnick der Mannschaft erhalten bleiben und ihre Erfahrung an die Jungen weitergeben. Der Kader bleibt bis auf drei Abgänge (Alexandra Knestel, Alexandra Demos und Sabrina Burchart) bestehen, dazu werden einige Jugendspielerinnen aus der U17 in die erste Mannschaft aufgenommen.
Der erste Bayernliga-Spieltag steht den Schwabenfrauen am 1. September 2018 ins Haus. Einer erfolgreichen Saison und dem direkten Wiederaufstieg würde man sich sicher nicht verschließen. Schließlich ist man der stärkste Verein in Schwaben, was den Frauen- und Mädchenfußball betrifft. In Zahlen deutlich gemacht: Derzeit sind es von der G-Jugend bis zu den U17-Juniorinnen rund 140 Mädchen, um die sich 18 Trainer und Betreuer kümmern.