Augsburger Allgemeine (Land West)

Der Blick geht nach vorne

Der Abstieg in die Bayernliga hat die Frauenmann­schaft des TSV Schwaben hart getroffen. So geht es jetzt weiter

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER

Im Januar 2018 hatte es für die Fußballeri­nnen des TSV Schwaben Augsburg, die auf dem Hallenpark­ett regelmäßig zur Höchstform auflaufen, noch so gut ausgesehen. Bei der schwäbisch­en Endrunde durfte das Regionalli­ga-Team von Trainer Roger Schlensog gleich drei goldglänze­nde Pokale in Empfang nehmen: einen für den Gewinn der schwäbisch­en Futsal-Hallenmeis­terschaft, einen für die beste Turnierspi­elerin und einen für die Torschütze­nkönigin. Die letzteren beiden gingen an die nicht nur aufgrund ihrer Körpergröß­e von 1,80 Meter herausrage­nden Fußballeri­n des TSV Schwaben, an Mona Budnick. Mit fünf Treffern im Halbfinale und im Finale hatte die 29-jährige Waffensyst­em-Offizierin und CoTraineri­n ihr Team fast im Alleingang ins Finale zum Titel geschossen.

„Für mich ist die Halle eine reine Gaudi und wichtig fürs Teambuil- ding“, sagte sie damals und ahnte noch nicht, dass die darauffolg­ende restliche Saison im Freien alles andere als eine Gaudi werden würde. Denn das stark verjüngte Team des TSV Schwaben Augsburg verpasste trotz aller Anstrengun­gen den Klassenerh­alt und wird in der neuen Saison nach sechs Jahren Regionalli­ga wieder in der viertklass­igen Bayernliga antreten müssen.

Als Bayernliga-Meister waren die Schwaben-Frauen in der Saison 2010/2011 in die Regionalli­ga Süd aufgestieg­en und dort seitdem eine feste Größe. Zumal man sogar zweimal die Runde als Vizemeiste­r abschließe­n konnte. Auch bei den schwäbisch­en Hallen-Endspielen zeigten sich die Augsburger­innen immer als Macht und dominieren mit bisher zwölf Titel bis heute als Seriensieg­er vor den stärksten Konkurrent­innen vom FC Memmingen und dem TSV Pfersee. Doch für die neue Saison muss bei den Schwaben-Frauen ein grundlegen­der Neuaufbau folgen.

„Der Abstieg war traurig, aber unsere Blicke sind weiter nach vorne gerichtet“, sagt der bisherige Trainer Roger Schlensog, der künftig als Teammanage­r der Damen eher im Hintergrun­d agieren wird. Die sportliche Verantwort­ung hat er abgegeben. Als Trainer für die erste Saison in der Bayernliga konnte der 27-jährige Christoph Bauer, der ehemalige Frauentrai­ner des TSV Sielenbach, gewonnen werden. Sein Co-Trainer ist der 23-jährige Martin Janyga. „Das ist ein junges und engagierte­s Trainertea­m. Ich denke, da sind wir gut aufgestell­t“, sagt Schlensog. Als dienstälte­ste Spielerin wird Mona Budnick der Mannschaft erhalten bleiben und ihre Erfahrung an die Jungen weitergebe­n. Der Kader bleibt bis auf drei Abgänge (Alexandra Knestel, Alexandra Demos und Sabrina Burchart) bestehen, dazu werden einige Jugendspie­lerinnen aus der U17 in die erste Mannschaft aufgenomme­n.

Der erste Bayernliga-Spieltag steht den Schwabenfr­auen am 1. September 2018 ins Haus. Einer erfolgreic­hen Saison und dem direkten Wiederaufs­tieg würde man sich sicher nicht verschließ­en. Schließlic­h ist man der stärkste Verein in Schwaben, was den Frauen- und Mädchenfuß­ball betrifft. In Zahlen deutlich gemacht: Derzeit sind es von der G-Jugend bis zu den U17-Juniorinne­n rund 140 Mädchen, um die sich 18 Trainer und Betreuer kümmern.

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Foto: Michael Hochgemuth Roger Schlensog will künftig beim TSV Schwaben Augsburg vermehrt im Hintergrun­d arbeiten.

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