Augsburger Allgemeine (Land West)
Unesco Mann schaut sich in Augsburg um
James Douet ist als Gutachter unterwegs, ein Besuch führt ihn zum Eiskanal
Diesem Mann kommt eine nicht unerhebliche Bedeutung zu, wenn es um die Welterbe-Bewerbung der Stadt Augsburg geht. Mit dem Thema historische Wasserwirtschaft will sich die Stadt den Unesco-Titel holen. Eine Art „Botschafter“der Unesco ist James Douet. Der Brite lebt in Barcelona, er ist Geograf und Geologe. In dieser Woche weilte Douet in Augsburg, um sich vor Ort genauer zu informieren. Besuche der Wasserkraftwerke standen ebenso auf dem Programm wie ein Abstecher zum Eiskanal und ein Besuch der Wasserausstellung im Maximilianmuseum. Wie es ihm nun in Augsburg gefallen hat und welche Bewertung er abgibt, darüber war vom Unesco-Mann, der quasi als Gutachter eingesetzt ist, nichts zu erfahren. Presseanfragen wurden frühzeitig abgeblockt.
Zumindest ein Punkt ist über den Augsburg-Aufenthalt bekannt, der nun aber weniger mit der WelterbeBewerbung zu tun hatte. Am Mittwochabend wollte Douet unbedingt das Fußball-WM-Halbfinale zwischen England und Kroatien sehen. Dies hatte er bereits bei seiner Ankunft am vergangenen Sonntag zu verstehen gegeben. Dass England das Fußballspiel verlor, sollte allerdings die Erfolgsaussichten Augsburgs nicht schmälern.
Eine kleine Delegation begleitete den Gutachter jeweils zu den Stätten, mit denen sich die Stadt bewirbt. „Ich hatte schon das Gefühl, dass James Douet beeindruckt war“, sagt Ulrich Müllegger, der zuständige Leiter für die Welterbe-Bewerbung. Nun müsse man aber abwarten, so Müllegger gegenüber unserer Zeitung. Im Frühjahr 2019 gebe es ein Gutachten, ob Augsburg empfohlen werde oder nicht. Die endgültige Entscheidung trifft dann die Unesco im Sommer 2019 bei einer Veranstaltung in Baku (Aserbaidschan).