Augsburger Allgemeine (Land West)

Augsburg kämpft um sein historisch­es Fest

Ritter, Gaukler und Händler: In diesem Jahr gibt es keine Veranstalt­ung. Für die Zukunft hat die Stadt aber klare Vorstellun­gen. Ein Neustart im Jahr 2019 könnte dennoch schwierig werden

- VON MICHAEL HÖRMANN

Augsburg ist eine Stadt mit einer mehr als 2000-jährigen Geschichte, gegründet von den Römern. Das ist die ideale Voraussetz­ung, um an die große Vergangenh­eit zu erinnern. Das klappt auf dem musealen Weg derzeit kaum, weil das Römische Museum geschlosse­n ist; es gibt nur eine kleine Ausstellun­g. Und auch bei den beliebten und in vielen Städten gepflegten historisch­en Festen herrscht Stillstand. Sie haben in Augsburg zwar Tradition – doch in diesem Jahr gibt es weder ein Fest am Roten Tor noch am Wertachbru­cker Tor. Und es sieht nach Informatio­nen unserer Zeitung ganz danach aus, dass auch im kommenden Jahr kein historisch­es Bürgerfest über die Bühne geht.

Das bedeutet aber keine generelle Absage an ein solches Fest. Es geht vor allem darum, die Organisati­on neu zu strukturie­ren. Und das kann dauern. Dabei spielt eine Rolle, dass sich die Interessen­gemeinscha­ft Historisch­es Augsburg (kurz IG) personell neu aufstellt. Die IG hatte in der Vergangenh­eit die Bürgerfest­e am Roten Tor organisier­t – zuletzt im Jahr 2017. Vor Kurzem gab es im Verein einen kompletten Führungswe­chsel. Das bisherige Vorstandst­rio Nikolaus Jenik, Jürgen Escheid und Ursula Stingl zog sich zurück. Ramona Borowitzki ist neue Vorsitzend­e. Noch aber hat sie keinen Stellvertr­eter, da ein vorgeschla­gener Kandidat bei der Mitglieder­versammlun­g nicht die notwendige Zustimmung erhielt.

Gegenüber unserer Zeitung sagte die neue Vorsitzend­e, dass sie schon bald ein neues Team präsentier­en werde. Zu den Plänen der neuen Führungsri­ege werde sie sich erst detaillier­t äußern, „wenn die Mannschaft aufgestell­t ist“. Die IG ist der Dachverban­d der historisch aktiven Vereinigun­gen und Personen. Sie ist der zentrale Ansprechpa­rtner in Augsburg für derartige Aktivitäte­n. Beim Wertachbru­cker Thorfest, das zuletzt 2016 stattfand, war der Stadtmauer­verein der Veranstalt­er. Umfangreic­he Sicherheit­svorkehrun­gen am Wertachbru­cker Tor führten dazu, dass dieser Austragung­sort keine Rolle mehr spielt.

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